Tschechische Republik

Das hat es noch nie gegeben: Ein Mitglied steigt aus der EU aus. Wenn es nach dem Willen von Rechtspopulisten in anderen EU-Staaten geht, muss sich Brüssel auf weitere Absetzbewegungen gefasst machen. Von Johannes Graf

Alle Hoffnungen auf ein Happy End bei der Fußball-EM enden für die Türkei in Tränen. Am Tag nach dem Sieg über Tschechien kommt doch das Aus. In die Kritik gerät aber nicht das eigene Team, sondern der Turniermodus - und unfaire Italiener.

Die türkischen Spieler fallen sich überglücklich in die Arme, die heißblütigen Fans feierten ausgelassen: Die Türkei wahrt ihre Chance auf einen Einzug ins EM-Achtelfinale. Getrübt werden könnte die Freude durch ein Uefa-Verfahren.

Die Häme gegen das enttäuschende türkische Nationalteam ruft selbst Präsident Erdogan auf den Plan. Vor dem Gruppen-Showdown gegen Tschechien ruft er sein Volk zur Räson. Nationalcoach Terim deutet sogar seinen Rücktritt an.

Nach den Ausschreitungen kroatischer Fans beim EM-Vorrundenspiel gegen Tschechien kommt Kroatien mit einer Geldstrafe davon. Die Uefa-Disziplinarkommission verzichtet auf einen EM-Ausschluss auf Bewährung, verhängt aber kuriose Auflagen beim Ticketverkauf.

Am Montag teilt die Uefa mit, welche Strafe die Kroaten für die Ausschreitungen ihrer Fans bei der EM erhalten. Die Randale ist allerdings keine typische Fan-Gewalt. Die kroatischen Ultras wollen dem eigenen Verband schaden - weil er korrupt ist.

Die tschechische Mannschaft muss für den Rest der EM ohne ihren großen Star auskommen. Tomas Rosicky ist mal wieder verletzt. Damit geht für den 35-Jährigen eine regelrechte "Seuchensaison" zu Ende.

Ein Land bangt: Nach den Ausschreitungen beim Spiel gegen Tschechien droht Kroatien eine heftige Strafe, zumal die Liste der Verfehlungen kroatischer "Fans" lang ist. Der kroatische Verband nimmt jedoch auch die Sicherheitsbehörden in die Pflicht.