Ukraine

Seit inzwischen 198 Tagen verteidigt sich die Ukraine gegen den russischen Angriff. Dabei zeichnet sich immer mehr ab, dass die Gegenoffensive spürbar voran kommt. Derweil stellt die EU weitere Milliarden zur Verfügung. Einmal mehr weist die IAEA auf die dramatische Lage am AKW Saporischschja hin.

Wladimir Putin des Hochverrats anklagen und des Amts entheben: Genau diesen Vorschlag richtet eine Gruppe von Abgeordneten aus Sankt Petersburg an die Staatsduma. Bereits einen Tag später leiten die Behörden Ermittlungen ein - allerdings nicht gegen den Kreml-Chef. Von Ellen Ivits

Den Russen droht ihre Initiative gleich an zwei Frontabschnitten zu entgleiten: Neben dem Gebiet Cherson im Süden gelingen Kiew auch im nordukrainischen Charkiw Vorstöße zu mehreren Ortschaften. Dabei bangen die Truppen des Kremls insbesondere um die Einnahme der Kleinstadt Kupjansk.

Dass die Europäische Union an diesem Montag das Visa-Abkommen mit Russland aussetzen dürfte, reicht Toomas Hendrik Ilves nicht. Touristenvisa würden damit nur teurer, sagt der frühere Präsident von Estland im Interview mit ntv.de.

Die baltischen Staaten sowie Polen wollen Russen etwa für Urlaubs- oder Geschäftsreisen komplett den Aufenthalt verwehren. Mit ihrem neuen Beschluss geht die Europäische Union nicht ganz so weit. Allerdings wird es für russische Staatsbürger schwieriger, ein Visum zu bekommen.

Die Gegenoffensive der Ukraine scheint den russischen Truppen zuzusetzen. Der Kreml schickt daher Verstärkung in die umkämpfte Region Charkiw. In der Region liegt ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt für die Versorgung der Putin-Truppen.

Die ukrainische Offensive geht nicht nur im Süden, sondern auch im Osten des Landes voran. Nach der Befreiung der Stadt Balaklija zwingen die ukrainischen Truppen die Besatzer auch in benachbarten Dörfern zum Rückzug. Derweil sichert US-Außenminister Blinken dem Land weitere Unterstützung zu.

Die Ukraine scheint in der Region Charkiw von Erfolg zu Erfolg zu eilen, auch in Cherson geht es voran. Zahlreiche Ortschaften sollen zurückerobert worden sein. Westliche Unterstützer sichern dem Land weitere militärische und humanitäre Hilfe zu. Die Wirtschaft der Ukraine erleidet allerdings Schiffbruch.

Als Rechtfertigung für den Krieg gibt Russland immer wieder an, die Ukraine habe ihrerseits angreifen wollen. Mit dieser These steht das Kriegsland ziemlich allein da. Sogar ein bekannter Kommandeur der prorussischen Separatisten widerspricht nun diesen Aussagen.