Wahlen

Die Union treibt die Wahlrechtsreform voran. In der letzten Fraktionssitzung vor der Sommerpause werden drei Modelle vorgestellt und diskutiert. Echte Erfolgschancen hat aber nur einer.

Im Bundestag sitzen mehr Abgeordnete als jemals zuvor. Eine Wahlrechtsreform soll das Platzproblem beheben, aber die CSU hatte sich - wohl aus Angst um ihre Direktmandate - bislang vehement dagegen gesperrt. Doch jetzt zeigt man sich in Bayern kompromissbereit.

Die Präsidentenwahl in Polen gilt als Stimmungstest für die regierende PiS-Partei. Amtsinhaber Duda kann sich nicht durchsetzen und muss sich in zwei Wochen erneut den Bürgern stellen. Der oppositionelle Herausforderer hat der Regierung im Falle seiner Wahl bereits Widerstand bei der Justizreform in Aussicht gestellt.

Die zweite Runde der Kommunalwahlen in Frankreich entpuppt sich für Präsident Macron und seine Kandidaten als Desaster. Paris wird weiterhin von einer Sozialistin regiert, andere Großstädte gehen an Grüne. Macron selbst sorgt aber vielmehr die niedrige Wahlbeteiligung.

Für Polens rechtskonservativen Präsidenten Duda könnte es bei der Wahl am Sonntag knapp werden. Umfragen zufolge liegt sein liberaler Herausforderer vorne - ganz zur Freude der LGBT-Community. Jungwähler haben allerdings andere Favoriten.

Islands Präsident ist wiedergewählt - mit einem Ergebnis, das an den Ausgang von DDR-Volkskammerwahlen erinnert. Nur dass Gudni Jóhannesson tatsächlich äußerst beliebt ist. Das wundert nicht, wenn man bedenkt, an welchem Vorbild er sich orientiert.

Polen holt heute die wegen der Corona-Pandemie verschobene Präsidentenwahl nach. Amtsinhaber Duda liegt in Umfragen vorn. Zuletzt hatte der Nationalkonservative mit homophoper Stimmungsmache auf sich aufmerksam gemacht.

CSU-Chef Söder räumt Fehlgriffe im Umgang mit der AfD ein. Vor der Bayern-Wahl 2018 habe seine Partei den Eindruck entstehen lassen, "wir stehen auf der dunklen Seite der Macht". Im neuen Audio-Now-Podcast "Wickert trifft" bezeichnet sich Söder heute als einen der schärfsten AfD-Kritiker.

Wladimir Putin möchte sich als ewiger Präsident Russlands etablieren. Damit er seinen Posten im Kreml nicht aufgeben muss, soll eine geänderte Verfassung her. So wären noch einige Amtszeiten drin für ihn. Die Russen dürfen zwar abstimmen, doch Kritiker glauben nicht an eine faire Wahl.

Im November wählen die US-Amerikaner einen neuen Präsidenten. Laut Umfragen liegt der demokratische Trump-Herausforderer Biden derzeit mit großem Abstand vorne; bei einer Wählergruppe laut NYT-Erhebung sogar schon uneinholbar.