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"Ein großer Markt für alle" China stellt neue Import-Initiative in Shanghai vor

Chinesische Agenten haben es auf Politiker in Deutschland abgesehen.

Chinesische Agenten haben es auf Politiker in Deutschland abgesehen.

(Foto: dpa)

China will mit einer neuen Initiative seine Importe steigern und sich als riesiger Absatzmarkt präsentieren. Handelsminister Wang Wentao stellte das Programm unter dem Namen "Ein großer Markt für alle: Export für China" in Shanghai vor. Die Initiative soll jährlich zehn große Veranstaltungen mit jeweils fünf bis sechs Ländern umfassen, um China zum "besten Exportziel" zu machen und eine "Win-Win-Kooperation" zu eröffnen, sagte Wang. Die Ankündigung erfolgte in Anwesenheit von Ministerpräsident Li Qiang am Vorabend der Eröffnung der Internationalen Importmesse (CIIE).

Die neue Initiative stößt allerdings auf Skepsis. Der Grund: Chinas Einfuhren wachsen kaum, während die Exporte und damit der Handelsüberschuss des Landes zunehmen. Ökonomen zufolge schürt diese Entwicklung Handelsspannungen mit anderen Ländern und deflationären Druck im Inland. Die Importmesse CIIE selbst war 2018 von Präsident Xi Jinping ins Leben gerufen worden, um Chinas Bekenntnis zum Freihandel zu unterstreichen und Kritik an seinen Handelsbilanzüberschüssen zu entkräften. Die Europäische Handelskammer hatte die Messe jedoch in der Vergangenheit als "politische Leistungsschau" kritisiert, da Chinas Handelsüberschuss mit Europa in der Realität weiter wachse.

Es wird erwartet, dass Chinas Handelsüberschuss in diesem Jahr den Rekord von rund einer Billion Dollar von 2024 übertreffen wird. Exporteure gleichen einen Einbruch der Verkäufe in die USA aufgrund der von Präsident Donald Trump verhängten höheren Zölle dadurch aus, dass sie mehr in den Rest der Welt verkaufen – oft auch mit Verlusten, um Marktanteile zu gewinnen. Im September fielen die Exporte in die USA im Jahresvergleich um 27 Prozent. Gleichzeitig stiegen die Lieferungen in die Europäische Union jedoch um 14 Prozent, die nach Südostasien um 15,6 Prozent und die nach Afrika um 56,4 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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