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Automobilindustrie Chipkrise: Bundeskartellamt hat keine Einwände gegen Halbleiterbörse

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(Foto: IMAGO/Westend61)

Das Bundeskartellamt will wegen der Versorgungsengpässe bei Halbleitern in der Automobilindustrie nicht gegen eine geplante Informationsbörse für Restbestände der Teile vorgehen. Die Behörde werde keine Schritte gegen die Pläne des Branchenverbands VDA einleiten, teilte sie mit. Die Börse solle Unternehmen der europäischen Automobilindustrie ein Instrument zur Verfügung stellen, mit dem Restbestände an Halbleitern angeboten und nachgefragt werden können.

"Die geplante Informationsbörse kann dazu beitragen, die Warenverteilung in der sich abzeichnenden Knappheitssituation zu verbessern und Produktionseinschränkungen so weit wie möglich hinauszuschieben", sagte der Chef des Kartellamts, Andreas Mundt. "Dies käme am Ende nicht nur der Industrie, sondern auch den Endverbrauchenden zugute."

Automobilzulieferer oder -hersteller stünden zwar bei der Beschaffung von Halbleitern in Konkurrenz, doch sei bei der Informationsbörse eine Reihe von Vorkehrungen getroffen worden, die wettbewerbsschädlichen Effekten entgegenwirkten. Der Betrieb der Börse solle über eine neutrale Stelle erfolgen und auf maximal sechs Monate begrenzt werden.

Aktuell kommt es zu Versorgungsschwierigkeiten mit Halbleitern des Herstellers Nexperia. Dieser stellte aufgrund des Handelskonflikts zwischen China und den USA kürzlich Chip-Ausfuhren aus China ein. Die Chip-Krise gefährdet die Produktion in der gesamten Autoindustrie, weil Nexperia einen hohen Marktanteil hat. Der Zulieferer Aumovio kündigte am Donnerstag an, sich an seinem Standort Villingen auf eine mögliche Kurzarbeit vorzubereiten.

Quelle: ntv.de, rts

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