Umstrittene Rückführungen Deutschland schiebt erneut Afghanen aus Aufnahmeprogrammen nach Afghanistan ab
08.09.2025, 14:17 Uhr
Pakistan schob zuletzt etliche Schutzsuchende in das von den Taliban regierte Afghanistan ab. Deutschland hatte ehemaligen Ortskräften Hilfe zugesagt.
(Foto: dpa / picture alliance / Daniel Kubirski)
In den vergangenen Tagen ist erneut eine zweistellige Zahl von Afghaninnen und Afghanen aus deutschen Aufnahmeprogrammen von Pakistan nach Afghanistan abgeschoben worden. "Es sind einige weitere Personen hinzugekommen", räumte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin ein. Betroffen seien nach dem aktuellen Informationsstand 20 bis 30 Menschen, weitere zehn bis 15 Afghaninnen und Afghanen befänden sich in pakistanischer Abschiebehaft.
Der Außenamtssprecher sprach von "einer Situation, die sich fortentwickelt". Zusammen mit früheren Fällen werde davon ausgegangen, dass es bisher etwa 230 Abschiebungen aus deutschen Aufnahmeprogrammen von Pakistan nach Afghanistan gegeben habe. Die zuvor betroffenen Menschen hatten sich vergangene Woche mit einem verzweifelten Hilferuf aus Kabul an die Bundesregierung gewandt. Sie fürchten demnach wegen der Bedrohung durch die radikalislamischen Taliban um ihr Leben und baten, ihre Rückkehr nach Pakistan und von dort die Einreise nach Deutschland zu ermöglichen.
Das Auswärtige Amt hatte zuvor von Absprachen mit der pakistanischen Seite gesprochen, wonach es zunächst keine weiteren Abschiebungen geben solle. Zu Gründen, warum dies nun dennoch geschah, äußerte sich der Außenamtssprecher auf Nachfrage jedoch nicht. Er verwies auf vertrauliche Gespräche, zu denen er keine Auskunft geben könne.
Quelle: ntv.de, AFP