Vatikan Erster chinesischer Bischof durch Papst Leo XIV. ernannt
12.06.2025, 09:44 Uhr
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Im Vatikan ist erstmals unter Papst Leo XIV. ein chinesischer Bischof ernannt worden. Der Heilige Stuhl erklärte, dass Giuseppe Lin Yuntuan am Mittwoch als Weihbischof von Fuzhou in sein Amt eingeführt worden sei. Papst Leo XIV. hatte ihn demnach am 5. Juni 2025 im Rahmen des Dialogs über die Umsetzung des vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und China zum Weihbischof ernannt.
Die Ernennung war dem Vatikan zufolge "Teil des fortlaufenden Dialogs zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China", erklärte der Vatikan weiter. Die Anerkennung der bischöflichen Funktion von Giuseppe Lin Yuntuan durch die staatlichen Stellen stelle "einen weiteren Schritt im Bemühen um einen konstruktiven Dialog zwischen dem Heiligen Stuhl und China dar".
In China gibt es etwa zwölf Millionen Katholiken. Der Vatikan und Peking unterhalten jedoch keine formellen diplomatischen Beziehungen. Grund dafür ist die Anerkennung Taiwans als Staat durch den Vatikan. Peking beansprucht die selbstverwaltete Insel dagegen als Teil seines Territoriums.
In einem historischen Abkommen einigten sich Peking und der Vatikan aber 2018 darauf, die Ernennung von Bischöfen im gegenseitigen Einvernehmen zu gestalten. Der Text der Vereinbarung wurde allerdings nie veröffentlicht. Kritiker bemängeln, dass das Abkommen es der kommunistischen Führung erlaubt, den Druck auf die Katholiken im Land zu erhöhen. Im Rahmen der Bemühungen des verstorbenen Papstes Franziskus um die Glaubensbrüder in China wurde das Abkommen jedoch mehrmals verlängert.
Quelle: ntv.de, AFP