In Südfrankreich soll ein Gymnasiallehrer einen Kollegen im Lehrerzimmer mit einem Messer angegriffen und leicht verletzt haben. Rettungskräfte hätten sich um den Verletzten gekümmert, teilte der Direktor des Gymnasiums in der am Mittelmeer gelegenen Kleinstadt Martigues mit. "Der Angreifer wurde festgenommen", schrieb er in der Mitteilung weiter. Die Schule bleibe am Donnerstag geschlossen. Für Lehrer und Schüler sei eine Ansprechstelle eingerichtet worden.

Zuvor soll es zu heftigem Streit im Lehrerzimmer gekommen sein

Wie die Zeitung "Le Figaro" unter Verweis auf Staatsanwaltschaft und Schulbehörde berichtete, soll es zuvor im Lehrerzimmer zu einer heftigen Auseinandersetzung gekommen sein. Einer der Pädagogen habe dem anderen mit einem kleinen Messer zwei Stiche versetzt, hieß es. Andere Lehrer überwältigten demnach den Angreifer, der in Polizeigewahrsam kam. Der leicht verletzte Lehrer wurde bis zum Eintreffen der Rettungskräfte von der Krankenschwester der Schule versorgt. Worum es bei dem Streit ging, wurde vorerst nicht bekannt.

Messergewalt an Schulen großes Thema

Messergewalt im Umfeld von Schulen ist in Frankreich ein großes Thema. Nach einer Häufung oft tödlicher Messerattacken unter Jugendlichen, auch in der Umgebung von Schulen, hatte Frankreich vor einigen Monaten mit Taschenkontrollen am Zugang zu Schulen begonnen.

Dass aber auch Lehrer zum Messer greifen, sorgte unter Schülern des südfranzösischen Gymnasiums für Kopfschütteln. Ein Schulbeschäftigter habe sie aus der Klasse geholt und gesagt, dass auf einen Lehrer eingestochen worden sei, sagte ein Gymnasiast der Zeitung "La Provence". "Das ist schon schockierend, dass Lehrer, also Erwachsene, so etwas tun."