Im Sommer 2024 verurteilt Iranische Justiz wandelt Todesstrafe gegen Frauenrechtsaktivistin in 30-jährige Haftstrafe um
30.10.2025, 11:59 Uhr
(Foto: dpa)
Im Iran hat die Justiz eine gegen eine Frauenrechtsaktivistin verhängte Todesstrafe in eine langjährige Gefängnisstrafe umgewandelt. Das Todesurteil gegen Scharifeh Mohammadi, der die Justiz Mitgliedschaft in einer verbotenen kurdischen Gruppierung zur Last legt, sei "in eine Freiheitsstrafe ersten Grades (30 Jahre) abgewandelt" worden, teilte ihr Anwalt im Onlinedienst X mit. Er strebe weiterhin die Aufhebung des Urteils und ihren Freispruch vom Vorwurf der "Rebellion" an.
Die 46-jährige Mohammadi war Menschenrechtsorganisationen zufolge im Juli 2024 zusammen mit den Aktivistinnen Pachschan Asisi und Warisheh Moradi wegen "Rebellion" zum Tode verurteilt worden. Bei ihrer Festnahme in Rascht im Norden des Iran wurde ihr vorgeworfen, Mitglied der kurdischen Partei Komala zu sein, einer von Teheran als terroristische Organisation eingestuften Gruppierung mit Sitz im Irak. Im Oktober 2024 hob der Oberste Gerichtshof des Iran ihr Todesurteil auf und ordnete ein neues Verfahren an.
Die iranischen Behörden beschuldigen kurdische Gruppierungen im Irak, die Massenproteste angeheizt zu haben, die durch den Tod von Mahsa Amini im September 2022 ausgelöst worden waren. Die 22-jährige Kurdin war wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die Kleiderordnung von der Sittenpolizei festgenommen worden. Während der Proteste waren hunderte Menschen, darunter dutzende Sicherheitskräfte, getötet worden. Tausende Menschen wurden inhaftiert. Mehrere der Festgenommen wurden hingerichtet.
Quelle: ntv.de, AFP