Kurznachrichten

Kabel Deutschland Kartellamt verbietet Fusion mit Tele Columbus

Das Kartellamt hat dem Branchenprimus Kabel Deutschland nun auch offiziell die Übernahme von Deutschlands drittgrößtem Kabelnetzbetreiber Tele Columbus verboten. Die intensive Prüfung des Falls und der von Kabel Deutschland angebotenen Zusagen habe ergeben, dass eine Fusion den Wettbewerb deutlich beeinträchtigt hätte.

Das sagte Kartellamts-Chef Andreas Mundt am Freitag. Eine Freigabe des Vorhabens sei deshalb nicht möglich gewesen. Faktisch hat die Untersagung keine Folgen mehr, da Branchenprimus Kabel Deutschland die gut 600 Millionen Euro schwere Übernahme Mitte der Woche angesichts des Widerstands der Behörde bereits abgeblasen hatte.

Die Begründung der Ablehnung dürfte in den Chefetagen von Unitymedia und der Deutschen Telekom genau gelesen werden - die beiden Konzerne waren im Frühjahr ebenfalls an Tele Columbus interessiert und könnten nun einen zweiten Anlauf wagen. Die Neuauflage des Bieterrennens verspricht spannend zu werden, da Tele Columbus neben Primacom der letzte Kabelbetreiber ist, der nicht zu einem der Großen gehört.    

Tele Columbus zählt 1,6 Millionen Fernsehkunden, von denen drei Viertel in Ostdeutschland wohnen. "Tele Columbus ist in den Neuen Bundesländern der wichtigste Wettbewerber von Kabel Deutschland", sagte Mundt. Beide Unternehmen stünden  insbesondere in Berlin wie in fast allen weiteren Ballungsräumen im Osten in direktem Infrastrukturwettbewerb. Die großen  Wohnungsgesellschaften, die hunderte oder tausende Haushalte mit Kabelfernsehen versorgen, hätten nach dem Zusammenschluss keine Wahl mehr gehabt, von wem sie das Kabelsignal beziehen.

Quelle: ntv.de, rts

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