Der traditionsreiche Modellbauer Graupner aus Kirchheim/Teck muss seine Produktion schließen. Mehr als 80 der zuletzt 120 Mitarbeiter verlieren nach der Insolvenz ihren Arbeitsplatz, wie Insolvenzverwalter Wolfgang Bilgery am Montag mitteilte.

38 Mitarbeiter werden vom südkoreanischen Technologieunternehmen SJ Incorporated übernommen, das Graupner als reines Handelsunternehmen weiterführt.  Neben dem Vertrieb bleiben nur die Abteilungen Entwicklung und Service in Kirchheim erhalten, die Fertigung der Modellflieger, Schiffs- und Automodelle wird sofort geschlossen. Die Marke Graupner bleibt erhalten, die Teile kommen aber in Zukunft von Zulieferern vor allem aus Asien.

SJ Incorporated stellt unter anderem ein Fernsteuerungssystem her, das auch über Graupner vertrieben wird. Graupner hat eine 80-jährige Tradition, wird in der dritten Generation geführt. Die Konkurrenz aus Fernost machte dem Schöpfer des legendären «kleinen Uhu» aber immer stärker zu schaffen. Laut Bilgery machte das Unternehmen vor fünf Jahren noch einen Umsatz von 40 Millionen Euro, 2012 waren es 25 Millionen Euro.