"Verzögerte Energiewende" Netzagentur: Warnung vor potenzieller Lücke in Stromversorgung im Jahr 2030
03.09.2025, 11:58 Uhr
Die Bundesnetzagentur kündigt einen Verzicht an.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Bundesnetzagentur warnt einem Zeitungsbericht zufolge vor einer Lücke in der Stromversorgung. Diese könne im Jahr 2030 auftreten, falls der Ausbau der Erneuerbaren Energien stocke, der Neubau von Gaskraftwerken nicht planmäßig erfolge und die Stromnachfrage nicht flexibler werde, berichtete das "Handelsblatt" am Mittwoch unter Berufung auf den Versorgungssicherheitsbericht der Bundesnetzagentur für den Stromsektor.
Im Begleitschreiben von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) zur Kabinettsvorlage heiße es mit Verweis auf den Bericht der Bundesnetzagentur, die Versorgungssicherheit in Deutschland sei bis 2035 gewährleistet. Das gelte aber nur, wenn die energiepolitischen Ziele erreicht und zusätzliche steuerbare Kapazitäten wie beispielsweise Gaskraftwerke errichtet würden.
Von der Bundesnetzagentur war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Insbesondere Versorger wie RWE, EnBW und Uniper warten auf Klarheit, ob und bis wann neue klimafreundlichere Gaskraftwerke benötigt werden. Sie haben sich bereit erklärt, jeweils mehrere Anlagen zu errichten. Diese müssten aber zunächst ausgeschrieben werden.
Die Bundesnetzagentur unterscheidet der Zeitung zufolge in ihrem Bericht zwei Szenarien: Das "Zielszenario" und das Szenario "Verzögerte Energiewende". Zu den Versorgungslücken komme es nur im zweiten Szenario. Bis 2035 würde sich die Situation dem Bericht zufolge jedoch wieder deutlich entspannen, weil davon ausgegangen werde, dass "ab dem Jahr 2031 ein deutlicher Zubau von Gaskraftwerken stattfindet".
Quelle: ntv.de, RTS