Ukraine-Krieg Selenskyj berät in Katar über Rückkehr nach Russland verschleppter ukrainischer Kinder
05.06.2024, 19:14 Uhr
Nach den Angriffen auf Charkiw weist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf die Wichtigkeit der Luftabwehr hin.
(Foto: Kay Nietfeld/dpa)
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will bei einem Besuch in Katar die Rückkehr nach Russland verschleppter ukrainischer Kinder zur Sprache bringen. Das Golfemirat unterstütze die Ukraine bei der Rückführung der von Russland verschleppten Kinder, schrieb Selenskyj nach seiner Ankunft in Katar im Onlinedienst X. "Wir werden diese Bemühungen besprechen". Überdies werde er bei den Gesprächen mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad al-Thani, wirtschafts- und sicherheitsrelevante Themen erörtern.
Selenskyj hob zudem die aktive Rolle Katars bei der Organisation des bevorstehenden Ukraine-Gipfels in der Schweiz hervor. Die Rückkehr ukrainischer Kinder soll nach dem Willen Kiews bei der Friedenskonferenz 15. und 16. Juni oben auf der Agenda stehen.
Die Ukraine geht davon aus, dass Russland seit Beginn der Invasion im Februar 2022 mehr als 19.000 ukrainische Kinder entführt hat. Lediglich rund 400 wurden bisher zurückgebracht. Gegen Russlands Kinderrechtsbeauftragte Maria Lwowa-Belowa wurde in diesem Zusammenhang vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag 2023 ein Haftbefehl ausgestellt. Der Kreml bestreitet die Vorwürfe. Demnach wurden die Kinder aus Sicherheitsgründen aus Kampfgebieten gebracht.
Seit Juli 2023 hat Katar bei der Rückführung dutzender Kinder geholfen, die während des Konflikts nach Russland und in besetzte Territorien gebracht worden waren. Einige der Eltern dieser Kinder waren zuvor getötet worden, während andere Kinder durch die sich schnell verändernden Frontlinien von ihren Sorgeberechtigten getrennt wurden. Wiederum andere lebten in ukrainischen Waisenhäusern in Gebieten, die Russland schließlich besetzte.
Quelle: ntv.de, AFP