Steht Russland nah Serbiens Präsident Vucic reist für Treffen mit Xi und Putin nach China
01.09.2025, 13:45 Uhr
(Foto: picture alliance / AA)
Serbiens Präsident Alexander Vucic wird am Dienstag nach China reisen, um dort in Peking mit den Präsidenten Chinas und Russlands, Xi Jinping und Wladimir Putin, zusammenzukommen. Wie Vucics Büro am Montag mitteilte, wird das serbische Staatsoberhaupt zudem an der Pekinger Militärparade anlässlich des 80. Jahrestags des Siegs über Japan im Zweiten Weltkrieg teilnehmen.
Dazu werden am Mittwoch Delegationen aus etwa 20 Ländern erwartet, darunter aus dem Iran und Nordkorea - die Slowakei ist das einzige EU-Mitgliedsland, das bei der Militärparade in der chinesischen Hauptstadt vertreten sein wird. Die Parade wird das Ende des dreitägigen Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit markieren, den Xi für Kritik an der aktuellen Weltordnung nutzte.
Der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit gehören China, Belarus, Indien, der Iran, Pakistan, Russland sowie vier zentralasiatische Staaten an. Weitere 16 Länder sind als Beobachter oder "Dialogpartner" angegliedert. China und Russland nutzen die Organisation, um ihre Beziehungen zu zentralasiatischen Staaten zu stärken und ein Gegengewicht zu Zusammenschlüssen westlicher Staaten wie der Nato zu etablieren.
Serbien unterhält traditionell gute Beziehungen zu Russland und trägt auch die europäischen Sanktionen gegen Moskau nicht mit – ungeachtet seines Status als EU-Beitrittskandidat. Das Land erhält einen Großteil seiner Erdgasimporte aus Russland. Vucic traf Putin seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 mehrfach, er nahm in diesem Jahr auch an der Moskauer Militärparade zum 80. Jahrestag des Weltkriegsendes teil.
In Serbien gibt es seit zehn Monaten immer wieder Antikorruptionsproteste gegen Vucics Regierung. Der Präsident hatte sich mehrfach bei Russland für die Hilfe gegen diese seiner Darstellung nach aus dem Ausland gesteuerte "Revolution" bedankt. Mit Xi und Putin verbindet Vucic zudem eine ablehnende Haltung gegenüber der Nato. Das westliche Militärbündnis hatte 1999 in den Kosovo-Krieg eingegriffen, um serbische Truppen zum Rückzug zu zwingen.
Quelle: ntv.de, AFP