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Lage in Belarus Tichanowskaja fordert von Trump Einsatz für Demokratie in Belarus

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(Foto: picture alliance / dts-Agentur)

Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja hat US-Präsident Donald Trump aufgefordert, sich für die Demokratie in ihrem Land einzusetzen. "Ein demokratisches Weißrussland liegt auch im Interesse der USA", sagte die im Exil lebende Politikerin in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP in Amsterdam. Zugleich dankte sie dem US-Präsidenten erneut für seine Vermittlung bei der Freilassung von 52 politischen Gefangenen in Belarus im vergangenen Monat, zu denen auch ihr Ehemann Sergej Tichanowski zählte.

"Natürlich sind wir Präsident Trump und seinem persönlichen Engagement für die humanitäre Freilassung politischer Gefangener sehr dankbar", sagte Tichanowskaja. Washington dürfe den seit fast drei Jahrzehnten autoritär herrschenden belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko aber nicht "legitimieren". Trump müsse vielmehr "das große Ganze" im Auge behalten. Ohne ein demokratisches und freies Belarus werde es keinen Frieden in der Region geben.

Zugleich warnte die belarussische Oppositionsführerin Trump vor zu großen Erwartungen an sein geplantes Treffen mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin in Budapest. Der Kreml-Chef habe kein wirkliches Interesse an Verhandlungen und einem Frieden in der Ukraine.

Belarus ist ein Nachbarland von Russland und pflegt enge Beziehungen zu Moskau. Offenbar in der Hoffnung auf bessere Beziehungen zu den USA hatte Machthaber Lukaschenko im vergangenen Monat 52 politische Gefangene freigelassen, darunter den mehr als fünf Jahre im Gefängnis sitzenden früheren Oppositionschef Tichanowski. Nach dessen Festnahme war seine Ehefrau zur Führungsfigur der Opposition geworden.

Nachdem sie in einer von vielen Betrugsvorwürfen begleiteten Präsidentschaftswahl 2020 gegen Lukaschenko verlor, floh Tichanowskaja aus dem Land. Inzwischen organisiert sie aus dem Exil die Opposition - und ist nach eigenen Angaben in "konstantem Kontakt" mit der Us-Regierung. "Sie schließen solche Deals nicht hinter unserem Rücken ab", sagte sie mit Blick auf die Freilassung der politischen Gefangenen.

Quelle: ntv.de, AFP

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