Kurznachrichten

Russischer Angriffskrieg Wegen Kritik an Ukraine-Krieg inhaftierter Pianist in Russland in Haft gestorben

Russland soll ein Strategie-Papier für die AfD formuliert haben.

Russland soll ein Strategie-Papier für die AfD formuliert haben.

(Foto: Annette Riedl/dpa)

Der wegen Kritik am Ukraine-Krieg in Russland inhaftierte Pianist Pawel Kuschnir ist im Alter von 39 Jahren im Gefängnis gestorben. Nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation und von Vertrauten starb Kuschnir in einer Haftanstalt in der Stadt Birobidschan im Fernen Osten Russlands an der Grenze zu China. Sein Tod wurde nicht offiziel bestätigt, die örtliche Strafvollzugsbehörde wollte auf Anfrage von AFP am Montag keine Angaben machen.

"Wir haben Briefe von seinen Mitgefangenen und aus diesem Haftzentrum bekommen, es gibt keinen Zweifel mehr, dass er gestorben ist", sagte Olga Romanowa, Vertreterin einer Nichtregierungsorganisation, die sich aus dem Exil um russische Gefangene kümmert, dem Nachrichtensender "Current Times". Ihren Angaben zufolge starb der Pianist während eines Hungerstreiks.

Eine langjährige Freundin von Kuschnir, Olga Schkrygunowa, bestätigte der Plattform "Vot Tak", sie sei von seiner Mutter über den Tod informiert worden. Offenbar sei er Ende Juli gestorben. Das Team des im Februar in der Haft verstorbenen russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny veröffentlichte am Montag einen Spendenaufruf im Onlinedienst X, um Geld für eine Rückführung des Leichnams von Kuschnir in seine Heimatstadt Tambow zu sammeln.

Über die Inhaftierung des Pianisten war im Mai 2024 in einem Telegram-Kanal mit Lokalnachrichten aus Birobidschan berichtet worden. Demnach wurde er des "Aufrufs zum Terrorismus" beschuldigt, worauf in Russland lange Haftstrafen drohen. Seine Festnahme wurde nicht offiziell bekanntgegeben.

Laut "Vot Tak" hatte Kuschnir seit November 2022 vier Videos auf einem Youtube-Kanal veröffentlicht, den mehrere Dutzend Menschen abonniert hatten. Dort habe er den Kreml und die Invasion in der Ukraine kritisiert. Kuschnir hatte ein Diplom des renommierten Tschaikowski-Konservatoriums in Moskau und war seit 2023 Solist an der Philharmonie von Birobidschan.

Quelle: ntv.de, AFP

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