Seit 2000 verdreifacht Weltbank-Bericht: Zunahme an Kriegen verschärft extreme Armut
27.06.2025, 19:47 Uhr
(Foto: picture alliance / Sipa USA)
Die Zunahme von Kriegen weltweit verschärft einem Weltbank-Bericht zufolge das Problem extremer Armut. Seit Anfang der 2000er Jahre habe die Zahl bewaffneter Konflikte und die Zahl der Todesopfer sich verdreifacht, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Bericht. Volkswirtschaften in instabilen und von Konflikten betroffenen Regionen seien das "Epizentrum von weltweiter Armut und Ernährungsunsicherheit" geworden.
Dem Bericht der in Washington ansässigen Finanzinstitution zufolge müssen in diesem Jahr 421 Millionen Menschen in von Konflikten oder Instabilität betroffenen Regionen mit weniger als drei Dollar am Tag überleben. Die Zahl dürfte bis 2030 auf 435 Millionen anwachsen, schätzt die Weltbank. Weltbank-Chefvolkswirt Indermit Gill erklärte, in den vergangenen drei Jahren habe die internationale Aufmerksamkeit auf den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten gelegen. Dabei herrschten in der "Hälfte der Länder, in denen es heute Konflikte oder Instabilität gibt, seit 15 Jahren oder mehr solche Zustände".
Die Weltbank führt 39 Volkswirtschaften auf, die unter Konflikten oder Instabilität leiden, davon 21 Volkswirtschaften mit einem aktiven Konflikt. Dazu zählen unter anderem die Ukraine, Somalia, Südsudan, das Westjordanland und der Gazastreifen. "Wirtschaftliche Stagnation und nicht Wachstum waren in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten die Norm in Volkswirtschaften, die von Konflikten und Instabilität betroffen sind", erklärte der Vize-Chefvolkswirt der Weltbank, Ayhan Kose.
Der Bericht hebt zugleich hervor, dass einige dieser Länder durchaus das Potenzial zu Wirtschaftswachstum hätten. So gebe es in Simbabwe, Mosambik und in der Demokratischen Republik Kongo Mineralien, die beispielsweise für Elektroautos und Solarpanels benötigt würden.
Quelle: ntv.de, afp