Chemiewaffen wären "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" Westerwelle verurteil Gewalt in Syrien
22.08.2013, 11:52 UhrAußenminister Guido Westerwelle hat den mutmaßlichen Chemiewaffeneinsatz in Syrien als Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt. Zugleich bremste er Spekulationen über ein mögliches militärisches Eingreifen.
"Bevor man über Konsequenzen spricht, muss man eine wirkliche Aufklärung ermöglichen", sagte Westerwelle nach einem Treffen mit seinem türkischen Kollegen Ahmet Davutoglu. Wie dieser forderte Westerwelle, das Mandat der UN-Inspektoren in Syrien auf die Region des mutmaßlichen Chemiewaffeneinsatzes auszuweiten. Davutoglu pochte dagegen auf schnelle Sanktionen, ohne allerdings ein militärisches Eingreifen zu erwähnen. Ohne ein entschlossenes Vorgehen müsse man mit weiteren Massakern rechnen. Der französische Außenminister Laurent Fabius hatte erklärt, die internationale Gemeinschaft müsse "mit Macht" reagieren, sollten sich die Berichte über einen Chemiewaffeneinsatz in Syrien bestätigen.
Der UN-Sicherheitsrat forderte in der Nacht eine Klärung der Darstellung von Oppositionellen, wonach zwischen 500 und 1300 Menschen bei einem Giftgasangriff bei Damaskus getötet wurden, darunter Frauen und Kinder. Eine Untersuchung durch UN-Inspektoren verlangte das Gremium explizit jedoch nicht. Dies scheiterte nach Angaben von UN-Diplomaten am Widerstand der Vetomächte Russland und China.
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Quelle: ntv.de, rts