Im Juni Zahl der Firmenpleiten weiter zurückgegangen
09.07.2024, 11:03 Uhr
Konjunkturflaute, gestiegene Zinsen und hohe Energiepreise haben die Zahl der Firmenpleiten in diesem Jahr in die Höhe getrieben.
(Foto: MArtin Gerten/ dpa)
Die Zahl der Firmenpleiten ist im Juni weiter zurückgegangen. Im vergangenen Monat meldeten 1169 Unternehmen Insolvenz an, das waren acht Prozent weniger als im Mai, wie das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) am Dienstag mitteilte. Im Mai war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen erstmals seit November wieder gesunken. "Der Rückgang bei den Insolvenzen kommt in der Breite an", erklärte IWH-Forscher Steffen Müller. Demnach lagen im Juni die Zahlen in allen Branchen zum Teil deutlich unter dem jeweiligen Höchstwert der vergangenen Jahre. In vielen Branchen war dieser Wert im April 2024 erreicht worden.
Noch gibt es aber elf Prozent mehr Pleiten als im Juni vor einem Jahr. Und verglichen mit dem Juni-Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 vor der Corona-Pandemie liegt die Zahl der Firmeninsolvenzen laut IWH 24 Prozent darüber.
In den größten zehn Prozent der Pleite-Unternehmen im Juni waren laut Institut 9500 Beschäftigte betroffen. Das waren weniger als im Mai und weniger als im Juni 2023.
Das IWH wertet für seinen monatlichen Insolvenztrend die aktuellen Insolvenzbekanntmachungen der deutschen Registergerichte aus und verknüpft sie mit Bilanzkennzahlen betroffener Unternehmen. Dazu erhebt das Institut Frühindikatoren, die dem Insolvenzgeschehen zwei bis drei Monate vorausgehen. Für Juli rechnet Experte Müller, dass die Insolvenzzahlen wieder leicht nach oben gehen werden. Für die weiteren Monate zeichne sich noch kein stabiler Trend ab.
Quelle: ntv.de, AFP