Kurznachrichten

"Libanon ist sicheres Drittland" Zypern schickt 81 Migranten zurück in den Libanon

Zypern hat 81 Migranten zurück in den Libanon geschickt. Die Flüchtlinge seien am Vortag in der nordlibanesischen Hafenstadt Tripoli angekommen, sagte die Leiterin der lokalen Krisen-Abteilung, Iman al-Rafai, am Mittwoch.

Demzufolge handelt es sich um Syrer und Libanesen, die versucht hatten, von Tripoli über das Mittelmeer ins rund 170 Kilometer entfernte Zypern zu kommen. Unter den Migranten seien auch Frauen und Kinder. Alle würden nach einem Corona-Test zurück in ihre bisherigen Wohnorte gebracht.

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(Foto: picture alliance/dpa)

Nach einer radikalen Änderung seiner Migrationspolitik schickt das EU-Mitglied Zypern neuerdings Geflüchtete, die aus dem Libanon ankommen, umgehend zurück. Der staatliche Rundfunk RIK berichtete am Dienstag, 45 Menschen seien nur Stunden nach ihrer Ankunft per Boot zurückgebracht worden. Am Sonntag und Montag waren bereits 114 Menschen abgewiesen worden. Innenminister Nikos Nouris erklärte, der Libanon sei ein sicheres Drittland. Die Abweisung geschehe im Einvernehmen mit der dortigen Regierung.

Der Libanon erlebt seit Monaten eine schwere Wirtschafts- und Finanzkrise. Die Corona-Pandemie und die verheerende Explosion im Hafen von Beirut haben die Lage weiter verschärft. Viele Libanesen wollen ins Ausland. In dem Land am Mittelmeer leben zudem mehr als eine Million Flüchtlinge aus Syrien. Gemessen an der Bevölkerung sind im Libanon weltweit die meisten Flüchtlinge untergekommen.

Quelle: ntv.de, dpa

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