Noch keine Hochtief-Aktien gesammelt ACS bislang erfolglos
08.12.2010, 14:48 UhrDie geplante Übernahme des deutschen Baukonzerns Hochtief gestaltet sich für ACS als schwierig. Das Übernahmeangebot der Spanier läuft bislang völlig ins Leere. Dennoch bleiben sie bei ihrem bisherigen Angebot.

Hochtief will sich nicht von ACS vereinnahmen lassen.
(Foto: dapd)
Das Übernahmeangebot des spanischen Infrastrukturkonzerns ACS für Deutschlands größten Baukonzern Hochtief stößt bisher auf keinerlei Resonanz. Bis zum Dienstagabend sei das "Tauschangebot für insgesamt null Hochtief-Aktien angenommen worden", teilte ACS mit. Dies entspreche einem Anteil von 0,0 Prozent des Grundkapitals und der Stimmrechte von Hochtief, hieß es weiter.
Dennoch halten die Spanier nach eigenen Angaben an ihrem Übernahmeplan fest. Das Angebot und die Strategie blieben unverändert, betonte eine ACS-Sprecherin.
In Kreisen des ACS-Konzerns hieß es, man sei weiter "sehr zuversichtlich", das Ziel des freiwilligen Übernahmeangebots zu erreichen und die Schwelle von 30 Prozent an Hochtief zu überspringen. Für den aus Sicht von ACS unwahrscheinlichen Fall, dass dies nicht gelingen sollte, habe der Konzern Zeit, später einen neuen Anlauf zu nehmen. Dafür gebe es aber "keine Eile".
Pflichtangebot bei über 30 Prozent
Eine Möglichkeit ist dann auch ein Pflichtangebot an die Hochtief-Aktionäre. In diesem Fall muss ACS aber voraussichtlich einen wesentlich höheren Preis zahlen. ACS will mit der freiwilligen Offerte an die Aktionäre des Essener Konzerns ein möglicherweise teureres Pflichtangebot vermeiden, dessen Höhe sich nach dem Durchschnittskurs an der Börse richtet.
Auch die Finanzaufsicht BaFin hatte bereits erklärt, sollte ACS noch über 30 Prozent der Anteile an Hochtief kommen und später doch diese Marke überschreiten, werde ein Pflichtangebot fällig. Die Befreiung von dem Pflichtangebot gelte nur für die Laufzeit der freiwilligen Offerte.
Das Emirat Katar will als neuer kapitalkräftiger Hochtief-Großaktionär 9,1 Prozent an dem Essener Bauunternehmen übernehmen. Dies soll durch eine Kapitalerhöhung geschehen. Dadurch würde sich der Anteil von ACS an Hochtief von derzeit 29,98 Prozent auf rund 27,3 Prozent verringern.
Quelle: ntv.de, wne/rts/dpa