Der Kampf um Hochtief ACS gibt nicht klein bei
07.12.2010, 20:58 UhrWird der Einstieg des Emirats Katar bei Hochtief ein Fall für die Juristen? Der spanische Baukonzern ACS will sich jedenfalls nicht in die "Übernahmesuppe" spucken lassen und erwägt eine Klage gegen den Einstieg der Araber.
Im Ringen um die Kontrolle über Deutschlands größten Baukonzern Hochtief behält sich der spanische Großaktionär ACS eine Klage gegen den überraschenden Einstieg des Emirats Katar vor. "Alle Optionen sind offen", sagte ein ACS-Sprecher auf die Frage, ob ACS rechtliche Schritte gegen die Ausgabe neuer Hochtief-Aktien an Katar erwäge.
Mit der Kapitalerhöhung zugunsten des Staats am Persischen Golf erschwert Hochtief seinem ungeliebten Großaktionär eine Übernahme der Kontrolle. Denn der Anteil von ACS wird dadurch verwässert - er sinkt nach Hochtief-Angaben auf gut 27 von bisher knapp 30 Prozent. Katar soll künftig 9,1 Prozent an Hochtief halten.
ACS muss nun für eine Übernahme nicht nur mehr Aktien kaufen, sondern womöglich auch einen wesentlich höheren Preis bezahlen. Denn wenn ACS nicht wie geplant bis Ende Dezember mit seinem vorliegenden, für die Spanier eher günstigen freiwilligen Übernahmeangebot über die 30-Prozent-Schwelle kommt, könnte das Unternehmen beim Überschreiten dieser Grenze aus rechtlichen Gründen zu einem deutlich teureren Pflichtangebot genötigt sein.
ACS hält an seiner bisherigen Offerte an die Hochtief-Anteilseigner fest. "Unser Angebot hat sich nicht verändert", sagte der ACS-Sprecher. Die Spanier bieten jeweils acht eigene Aktien im Tausch gegen fünf Hochtief-Anteile. Die im Nebenwerteindex MDax notierte Hochtief-Aktie, die an der Börse zuletzt auf 64,82 Euro gestiegen war, wird durch das Angebot lediglich mit 57,25 Euro bewertet.
Quelle: ntv.de, rts