Wirtschaft

US-Steuerzahler freuen sich AIG verkauft Tafelsilber

Die AIG-Zentrale in New York.

Die AIG-Zentrale in New York.

(Foto: AP)

Der US-Versicherungsriese trennt sich von Anteilen an der asiatischen Versicherungstochter AIA. Mit dem Milliarden-Erlös soll ein weiterer Teil der erhaltenen Staatshilfen zurückgezahlt werden. Die US-Steuerzahler dürfte das freuen.

AIG
AIG 78,48

Der US-Versicherer AIG versilbert weitere Teile seiner "Kronjuwelen": Der Verkauf von Aktien der Asien-Beteiligung AIA Group soll rund sechs Mrd. US-Dollar - umgerechnet 4,55 Mrd. Euro - in die Kasse der einst weltgrößten Assekuranz spülen. Mit dem Geld sollen die Hilfen der US-Regierung zurückgezahlt werden. AIG war nach riskanten Wertpapiergeschäften im Herbst 2008 kollabiert und musste mit 182 Mrd. US-Dollar vom Staat gerettet werden. Noch kontrolliert das Finanzministerium 77 Prozent der AIG-Anteile.

Um den Allianz-Konkurrenten neu aufzustellen, wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Töchter verkauft. AIA galt von Anfang an als der lukrativste Teil. Eine Übernahme durch die britische Prudential scheiterte jedoch zunächst. Daraufhin wurde der drittgrößte Versicherer Asiens 2010 in Hongkong an die Börse gebracht. Der IPO hatte ein Volumen von mehr als 20 Mrd. US-Dollar. AIG ist aber noch mit etwa einem Drittel an AIA beteiligt. Dieses Paket ist rund 15 Mrd. US-Dollar wert. 

Der Zeitpunkt ist günstig

Aus der Beteiligung werden nun 1,7 Mrd. Aktien zu jeweils 27,15 bis 27,50 Hongkong-US-Dollar am Markt angeboten, wie aus einem entsprechenden Papier hervorgeht, das Reuters einsehen konnte. Das Angebot bietet den Investoren einen Discount von sieben Prozent gegenüber dem Schlusskurs von Ende vergangener Woche. Der Handel mit AIA-Aktien wurde zunächst ausgesetzt.    

Die Transaktion wird federführend von Goldman Sachs und der Deutschen Bank organisiert, wie zwei mit dem Vorgang vertraute Personen sagten. Sie planten, vor allem Anleger, die beim AIA-Börsengang leer ausgegangen waren, nun noch einmal zu locken. Zudem sollten die Aktien breit gestreut werden. Einige Investoren mit größeren Paketen zu versorgen, sei derzeit nicht geplant.    

Analysten sprachen von einem günstigen Zeitpunkt für den Deal. "Wenn man sich das AIA-Wachstum im Neugeschäft im vergangenen Jahr anschaut, ist es 40 Prozent nach oben gegangen", sagte ein Analyst von CCB International Securities. Ein ähnliches Wachstum in den nächsten Jahren hinzubekommen, dürfte schwierig werden. AIA-Aktien sind seit Anfang Oktober um 47 Prozent gestiegen und hatten vergangene Woche ein 7-Monats-Hochs erreicht.

Quelle: ntv.de, dpa

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