Die großen Zeiten bei AOL sind vorbei, aber der Internetpionier gibt sich kämpferisch und unterzieht sich einem rigorosen Umbau. Die ersten Erfolge stellen sich ein: Der Umsatz sinkt nur noch leicht, die Kundenzahl ebenso. Dafür klettert der Gewinn deutlich.

Der Internetkonzern AOL kommt bei seinem umfassenden Umbau voran. Das Werbegeschäft warf im 1. Quartal mehr Geld ab als im Vorjahreszeitraum. Dagegen sanken die Einnahmen aus Abogebühren weiter. Das Unternehmen betonte, es habe die geringste Abwanderung von Kunden seit sieben Jahren gegeben.

Insgesamt fiel der Umsatz um 4 Prozent auf 529 Mio. Dollar (402 Mio. Euro). Dank sinkender Umbaukosten und Einsparungen in der Verwaltung vervierfachte sich jedoch der Gewinn auf unterm Strich 21 Mio. Dollar. "AOL ist heute wesentlich stärker als noch vor einem Jahr", erklärte Konzernchef Tim Armstrong. Vor nicht allzu langer Zeit schrieb AOL noch hohe Verluste.

AOL war früher der weltgrößte Anbieter von Internetzugängen. Seitdem die Telekomkonzerne und Kabelanbieter dieses Geschäft jedoch in die eigene Hand genommen haben, hat sich AOL auf Medieninhalte verlagert. Zum Unternehmen gehört etwa die bekannte US-Onlinezeitung "Huffington Post" oder die Technologieblogs "Engadget" und "TechCrunch".

Die Anleger zeigten sich von den Zahlen nahezu unbeeindruckt. AOL notierten mit 0,1 Prozent nur leicht im Minus. Die Geschäftszahlen zur Auftaktperiode überzeugten nur bedingt, hieß es am Markt. Bemängelt wurde die Umsatzentwicklung auf Jahressicht.