Wirtschaft

Ausstand am Frankfurter Flughafen Ab Sonntagabend wird gestreikt

Ein "Follow Me"-Fahrzeug fährt über das Rollfeld des Flughafens in Frankfurt.

Ein "Follow Me"-Fahrzeug fährt über das Rollfeld des Flughafens in Frankfurt.

(Foto: dpa)

Am Frankfurter Flughafen wird mehrere Tage gestreikt. Im laufenden Tarifkonflikt kündigt die Gewerkschaft der Flugsicherung befristete Arbeitsniederlegungen ab Sonntag 21.00 Uhr bis Donnerstag 05.00 Uhr an. Die Verhandlungen für die rund 200 Vorfeldlotsen, Flugzeugeinweiser und Verkehrsdisponenten waren am Freitag gescheitert.

Nach dem Scheitern der Gespräche über eine Lösung des Tarifkonflikts wird der Flughafen von Frankfurt am Main erneut bestreikt. Wie die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) mitteilte, soll der befristete Ausstand am Sonntagabend um 21.00 Uhr beginnen und bis Donnerstagmorgen um 05.00 Uhr dauern. Die Mitglieder in der Verkehrszentrale, der Vorfeldkontrolle und der Vorfeldaufsicht des Flughafenbetreibers Fraport seien zum Arbeitskampf aufgerufen.

Zuvor waren die Gespräche über eine Lösung des Tarifkonflikts zwischen GdF und Fraport gescheitert. Bei dem Tarifkonflikt geht es um Gehälter, Arbeitszeiten und Zulagen für 200 Beschäftige in Vorfeldkontrolle, Vorfeldaufsicht und Verkehrszentrale. Das von den Tarifverhandlungen betroffene Vorfeldpersonal ist eine kleine Berufsgruppe, die jedoch eine zentrale Rolle am Flughafen einnimmt. Sie weist Flugzeugen ihre Parkpositionen zu oder lotst sie dorthin.

Schuld sind die Anderen

Fraport und die GdF machen sich gegenseitig für das neuerliche Scheitern verantwortlich. Die GdF fordert erhebliche Einkommenserhöhungen, höhere Zulagen und geringere Arbeitszeiten. Der Gewerkschaftssprecher sagte, in dem zuletzt von Fraport vorgelegten Angebot komme der Bereich Vorfeldaufsicht mit rund 100 Mitarbeitern nicht mehr vor. Diese Mitarbeiter sitzen beispielsweise in den "Follow-Me-Wagen", die die Jets durch das Flughafengewirr leiten. "Man hat diese komplette Arbeitnehmergruppe aus dem Tarifvertrag rausgestrichen, getilgt sozusagen von der Landkarte", kritisierte der Sprecher. Zudem sei das neue Fraport-Angebot schlechter als der Schlichter-Spruch.

Ein Fraport-Sprecher verwies hingegen darauf, dass die Mitarbeiter der Vorfeldaufsicht im allgemeinen Tarifvertrag von Fraport verblieben. Der Flughafenbetreiber hatte schon am Freitagabend von einem "guten Angebot" gesprochen. Die hohen Forderungen der GdF beinhalteten nach wie vor Steigerungen im hohen zweistelligen Prozentbereich. "Sie sind durch nichts gerechtfertigt und im Hinblick auf die Vergütungen anderer Tätigkeiten an Flughäfen mit vergleichbaren Anforderungen auch nicht zu vertreten", kritisierte Fraport. "Wir müssen insgesamt das Gehaltsgefüge im Konzern im Blick haben", sagte der Fraport-Sprecher.

Verdi droht mit Folgeforderungen

Zuletzt hatte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi vor einem überhöhten Abschluss in dem Konflikt gewarnt. Sollte sich der Flughafenbetreiber mit der GdF auf Basis seines letzten Angebots vor dem Streik auf Einkommenssteigerungen für bestimmte Berufsgruppen einigen, werde Verdi vergleichbare Forderungen stellen, kündigte die Gewerkschaft in einem Schreiben an den Fraport-Vorstand an.

"Wir bedauern, dass die GdF trotz unseres guten Angebots weiter überzogene Forderungen durchsetzen will", erklärte Fraport-Arbeitsdirektor Herbert Mai. "Wir haben in den Verhandlungen das aus unserer Sicht Maximale geboten." Der Gewerkschaftssprecher sagte hingegen: "Wir haben uns noch mal massiv bewegt, um den Tariffrieden wieder herzustellen."

Fraport sieht sich gerüstet, auch im Fall länger andauernder Streiks, den Flugbetrieb weitestgehend aufrecht zu halten. Bei den bisherigen ganztägigen Streiks habe 80 Prozent des normalen Flugverkehrs abgewickelt werden können.

Quelle: ntv.de, nne/dpa

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