2000 neue Stellen in Deutschland Absatzboom schafft Audi-Jobs
09.04.2012, 15:27 Uhr
(Foto: dpa)
Rekordzahlen und kein Ende: Weil Audi seine Autos besser verkauft denn je, will die VW-Tochter in diesem Jahr hunderte zusätzlicher Arbeitsplätze schaffen. Zudem plant Audi die Übernahme von Leiharbeitern. Damit könnte das Unternehmen auch versuchen, dem Betriebsrat die mögliche Verlagerung der Q5-Produktion nach Mexiko zu versüßen.
Audi reagiert auf die hohe Nachfrage nach seinen Autos: Die Volkswagen -Tochter schafft in Deutschland mehr Jobs als bislang geplant und will einem Magazinbericht zufolge ein eigenes Werk in Mexiko errichten. 2012 will der Oberklasse-Hersteller in Ingolstadt und Neckarsulm rund 2000 Fachkräfte einstellen, rund 800 mehr als Ende Dezember angekündigt. Zudem sollten bis zu 700 Leiharbeiter in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen werden.
Die Wagen des Oberklasse-Herstellers sind vor allem in China und den USA begehrt. Nach einem Rekordabsatz 2011 von 1,3 Millionen Fahrzeugen weltweit erwartet Audi für das laufende Jahr weitere Zuwächse.
Um die steigende Nachfrage zu bedienen und seine Abhängigkeit von Währungsschwankungen zu reduzieren, plant Audi schon seit längerem den Bau einer Fabrik in Nordamerika. Nun sei die Entscheidung zugunsten eines eigenen Werks in Mexiko gefallen, berichtete der "Spiegel". Audi habe sich gegen Pläne aus dem VW-Konzern durchgesetzt, die einen Ausbau des Volkswagen-Werks in Chattanooga in den USA vorgesehen hätten. In der kommenden Sitzung des VW-Aufsichtsrats am 18. April sollten die Pläne besiegelt werden.
Q5 aus Mexiko
Die neue Fabrik werde 2015 die Produktion des Geländewagens Q5 aufnehmen. Laut "Spiegel" soll am Audi-Hauptsitz Ingolstadt, wo der Q5 derzeit montiert wird, zum Ausgleich ab 2015 ein anderes Modell produziert und die Beschäftigung damit gesichert werden. Ein Audi-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern.
Der VW-Konzernbetriebsrat erklärte, aus Sicht der Arbeitnehmervertreter von VW und Audi sei die Entscheidung "noch nicht amtlich". Bevor die Sache dem Aufsichtsrat vorgelegt werden könne, brauche es Zusagen für langfristige Beschäftigungssicherung an den Standorten Neckarsulm und Ingolstadt.
Audi-Chef Rupert Stadler will mit dem neuen Produktionsstandort eine Offensive auf dem nordamerikanischen Markt starten, wo Audi den direkten Konkurrenten BMW und Mercedes-Benz hinterherfährt. Im vergangenen Jahr verkaufte Audi 117.000 Wagen in den USA. BMW setzte rund 248.000 Autos seiner Kernmarke ab, Mercedes kam auf 245.000. Anders als BMW und Mercedes hat Audi kein eigenes Werk in den USA, die trotz der enormen Zuwächse in China ein wichtiger Markt für die deutschen Nobelautobauer bleiben. In anderen Märkten sind die Ingolstädter dagegen deutlich besser aufgestellt. 2011 haben sie Mercedes erneut die Rücklichter gezeigt und hinter BMW den zweiten Rang unter den Premiumherstellern erobert.
Quelle: ntv.de, nne/rts