Wirtschaft

Verzicht auf aktive Rolle bei Daimler Abu Dhabi macht Rückzieher

Aabar-Chef Khadem Al Qubais (lks.) mit Daimler-Chef Dieter Zetsche als die Welt für Aabar noch in ORdnung war. Aabar hält seit März 2009 neun Prozent der Daimler-Aktien.

Aabar-Chef Khadem Al Qubais (lks.) mit Daimler-Chef Dieter Zetsche als die Welt für Aabar noch in ORdnung war. Aabar hält seit März 2009 neun Prozent der Daimler-Aktien.

(Foto: REUTERS)

Der Großaktionär "Aabar Investments PJSC" des Emirats Abu Dhabi verzichtet offenbar auf einen Platz im Aufsichtsrat des Daimler-Konzerns. Der Schritt kommt überraschend. Vor einem halben Jahr hatte der Vorstand noch Interesse angemeldet, eine aktive Rolle spielen zu wollen.

Daimlers größter Aktionär Abu Dhabi will einem Zeitungsbericht zufolge doch keinen Sitz im Aufsichtsrat des Autokonzerns. Der staatliche Investmentfonds Aabar Investments in Abu Dhabi habe signalisiert, dass er zunächst keinen Platz im Kontrollgremium anstrebe, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Unternehmenskreise.

Vor gut einem halben Jahr hatte Mohamed Badawy Al-Husseiny, Chef des staatlichen Investmentfonds in Abu Dhabi, noch öffentlich davon gesprochen, dass der Wüstenstaat bereits im Herbst 2010 einen Sitz im Aufsichtsrat einnehmen könnte. Daimler und Aabar wollten sich dazu nicht äußern.

Der Daimler-Großaktionär hat es damit deutlich weniger eilig als der arabische Großinvestor Katar beim VW-Porsche-Konzern. Das Emirat Katar sitzt bereits seit April 2010 mit einem eigenen Vertreter im Aufsichtsrat des VW-Konzerns und 2011 könnte ein weiterer Sitz in dem Gremium folgen. Im Aufsichtsrat des Sportwagenbauers Porsche, bei dem Katar ebenfalls mit zehn Prozent eingestiegen ist, hatte sich Katar sogar bereits im Januar einen Platz im Kontrollgremium gesichert. Aabar hält seit März 2009 rund neun Prozent an Daimler.

Aabar gehört mehrheitlich der "International Petroleum Investment Corporation" (Ipic), die sich wiederum komplett in Regierungsbesitz Abu Dhabis befindet. Aabar hat im zweiten Quartal hohe Verluste geschrieben. Vor allem wegen einem starken Anstiegs der Belastungen aus Derivategeschäften verbuchte der staatlich kontrollierte Fonds aus dem Emirat Abu Dhabi ein Minus von 1,38 Mrd. Dirham (etwa 295 Mio. Euro). Im Juni hatte der staatliche kontrollierte Fonds angekündigt, sich von der Börse zurückzuziehen.

Quelle: ntv.de, AFP

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