Wirtschaft

"Eine gefährliche Illusion" Ackermann warnt Europäer

Die europäische Schuldenkrise schafft es bis in die Neujahrsansprache der Deutschen Bank. In Berlin redet Josef Ackermann ausgesuchten Gästen aus Hochfinanz, Medien und Politik ins Gewissen: Die Probleme der Eurozone ließen sich nur gemeinsam lösen. "Europa ist und bleibt unsere einzige Chance für weiteren Fortschritt und eine bessere Zukunft."

Vom Standpunkt der Banken aus betrachtet: Josef Ackermann (Archivbild).

Vom Standpunkt der Banken aus betrachtet: Josef Ackermann (Archivbild).

(Foto: REUTERS)

Der Chef der Deutschen Bank sieht den Euro trotz der Schuldenkrise in Europa nicht in Gefahr. "Dies ist keine Krise des Euro", sagte Josef Ackermann auf dem Berliner Neujahrsempfang seines Hauses. Die Währung sei international anerkannt, habe eine niedrige Inflation und einen stabilen Außenwert, betonte er. "Es ist eine Krise einzelner Staaten mit Budgetproblemen".

Die Probleme diese Länder müssten, so Ackermann weiter, gemeinschaftlich gelöst werden. Im aktuellen Streit dürfe niemals vergessen werden, dass Europa nach Jahrhunderten voller Kriege durch die Gründung der EU zu einem Kontinent des Friedens, der Freiheit und des Wohlstandes geworden sei. Zweifellos sei die Sicherung der fiskalischen und finanziellen Stabilität die größte Aufgabe für die Europäer im neuen Jahr. "Die Krise ist noch nicht überwunden."

Die Europäische Union braucht seiner Einschätzung nach einen neuen Integrationsschub. "Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, die EU und vor allem die Wirtschafts- und Währungsunion soweit zu vertiefen, wie es ihren Gründern seinerzeit vorschwebte", sagte er. Dazu sei eine entschlossene politische Führung nötig.

"Es ist eine gefährliche Illusion zu glauben, Deutschland könne sich von den Problemen in Europa abschotten und wie auf einer Insel der Seligen prosperieren", erklärte der Manager weiter. "Europa ist und bleibt unsere einzige Chance für weiteren Fortschritt und eine bessere Zukunft."

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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