Attacke auf Nike-Marktführerschaft Adidas startet Offensive
30.05.2011, 06:46 UhrDie Olympischen Sommerspiele 2012 in London sollen für Adidas ein Sprungbrett sein, um den Abstand zum US-Konkurrenten Nike zu verringern. Laut Adidas-Chef Hainer will das Dax-Unternehmen in vier Jahren Nike als Branchenprimus ablösen. Geschäftsimpulse soll auch die Fußball-EM bringen, die ebenfalls kommenden Jahr in Polen und in der Ukraine stattfindet.
Der Sportartikel-Hersteller Adidas will durch die Olympischen Sommerspiele 2012 in London Boden zum Branchenprimus Nike gutmachen. "Wir peilen in Großbritannien die Marktführerschaft bis spätestens 2015 an", sagte Adidas-Vorstandschef Herbert Hainer in der britischen Hauptstadt.
Momentan kommt Nike im Vereinigten Königreich auf einen Marktanteil von 18 Prozent, Adidas auf 15 Prozent. Allerdings beinhalten diese Werte bei Nike nicht die Tochter Umbro, die etwa die englische Fußball-Nationalmannschaft ausrüstet, und bei Adidas nicht die Tochter Reebok.
Hainer sagte, die Olympischen Spiele würden zusätzliche Erlöse von 87 Millionen Pfund bringen, umgerechnet rund 100 Millionen Euro. Damit ist das Großereignis zunächst eine Investition für den fränkischen Konzern. Denn alle Ausgaben im Zeitraum 2007 bis 2012 - etwa für die Lizenzrechte oder das Marketing - summieren sich ebenfalls auf 87 Millionen Pfund.
Hainer hofft, dass die Marke mit den drei Streifen dadurch in Großbritannien dauerpräsent ist und so in den nächsten Jahren auch in anderen Sportarten besonders gefragt sein wird. Das ist die Voraussetzung, um Nike auf dem dortigen Sportartikel-Markt, der ein Volumen von 4,3 Milliarden Pfund hat, zu überholen. In Europa ist für Adidas Russland der größte Markt. Danach folgen, ohne dass die genaue Reihenfolge bekannt ist, Deutschland, Frankreich und Großbritannien.
Offensive mit Fanartikeln
Adidas rüstet bei den Olympischen Spielen Tausende Athleten aus, darunter das komplette Team des Gastgebers. Auch alle Helfer und Funktionäre werden von den Deutschen eingekleidet. Adidas bietet in 25 der 26 Disziplinen Schuhe an. Ausnahme ist allein der Reitsport. Fanartikel wie London-2012-Shirts mit dem offiziellen Logo, aber ohne Bezug zur eigenen Marke, wird Adidas auch in Supermarktketten, Touristen-Shops sowie an Bahnhöfen und Flughäfen verkaufen.
Den Sportartikel-Herstellern wird nächstes Jahr auch die Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine positive Geschäftsimpulse bescheren. Hainer sagte, im Fußball-Bereich sei noch keine Sättigung erkennbar. Dieser ist für den Dax-Konzern besonders wichtig. Nike holt hier allerdings auf.
Quelle: ntv.de, rts