Trainingsanzüge für Russland Adidas will im Osten wachsen
10.10.2011, 13:26 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Dax-Konzern Adidas setzt große Hoffnungen auf die Konsumbegeisterung der Russen. Auf einer Investorenveranstaltung in Moskau schwärmt der deutsche Sportartikelriese von gewaltigen Absatzchancen. Überall in den Weiten Russlands sollen bald die typischen drei Streifen leuchten.
Der Sportartikelkonzern Adidas setzt auf den Wachstumsmarkt Russland: Dort und in anderen früheren Sowjetrepubliken will das Unternehmen bis 2013 die Marke von einer Milliarde Euro Umsatz knacken.
Ziel sei, den Erlös in der Region bis 2015 jährlich zweistellig zu steigern, kündigte Adidas auf einer Investorenveranstaltung in Moskau an. Vor allem steigende Einkommen und Konsumausgaben führten zu einer höheren Nachfrage nach Sportartikeln. Russland ist für den Konzern der wichtigste Markt in Europa und einer der größten drei Märkte weltweit.
Das Unternehmen sei mit den Marken Adidas und Reebok klarer Marktführer in Russland und der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), sagte Vorstandschef Herbert Hainer. Bis 2015 soll das Filialnetz in der Region auf mehr als 1200 eigene Läden ausgedehnt werden.
Der Konzern ist außerdem Ausrüster der russischen Fußballnationalmannschaft. Das Unternehmen hatte sich 2008 mit dem russischen Verband auf einen Zehnjahresvertrag geeinigt und zahlt Schätzungen zufolge bis zu 100 Mio. Euro, damit die "Sbornaja" in Trikots mit den drei Streifen aufläuft.
Sportliche Vorgabe aus Herzogenaurach
Ziel sei, den Umsatz im Gesamtkonzern bis 2015 auf 17 Mrd. Euro zu erhöhen. 2010 waren es 12 Mrd. Euro. Die Hälfte des gesamten Wachstums will das Unternehmen aus dem fränkischen Herzogenaurach in Russland und der GUS sowie in Nordamerika und China erzielen.
Auch in Polen und der Ukraine, den Ausrichterländern der Fußball-Europameisterschaft 2012, will Adidas die Konkurrenz abhängen. So will die Gruppe spätestens 2015 Marktführer in Polen werden.
In der Ukraine solle die Spitzenposition ausgebaut werden, hieß es. Das Unternehmen ist offizieller Sponsor des Turniers.
Neuer Rekord zur EM 2012
Zur Europameisterschaft 2012 will Adidas nach Angaben von Konzernchef Hainer zudem einen neuen Rekordumsatz im wichtigen Fußballgeschäft einfahren. Zur WM 2010 in Südafrika summierten sich die Erlöse in dieser Sparte auf gut 1,5 Mrd. Euro, bei der letzten EM in Österreich und der Schweiz 2008 waren es rund 1,3 Mrd. Euro.
Die Marke mit den drei Streifen setzt 2012 vor allem auf den Titelverteidiger Spanien und das deutsche Team, das furios durch die Qualifikation gestürmt ist. Auch die Ukraine als Gastgeber wird in Adidas-Trikots auflaufen.
Russland ist zudem so gut wie sicher qualifiziert, gute Chancen haben noch Griechenland und mit Abstrichen Dänemark. Für Adidas und Nike, weltweit die Nummer eins im Sportartikel-Markt und im Fußballgeschäft zuletzt auf Expansionskurs, sind Großveranstaltungen wie die EM eine der wichtigsten Werbeereignisse.
Quelle: ntv.de, dpa/rts