Dickes Umsatzplus Adobe steigert sich
23.06.2010, 07:06 UhrDer US-Softwarehersteller und Rivale von Apple und Microsoft setzt im zweiten Quartal mehr um und verdient auch mehr. Der Umsatz klettert um 34 Prozent auf 943 Mio. Dollar. Unterm Strich verdient Adobe damit 149 Mio. Dollar. Adobe führt die Zahlen vor allem auf den guten Verkaufsstart des Softwarepakets Creative Suite 5 zurück.
Ein überraschend hohes Umsatzplus bestärkt Adobe in seinem hitzigen Streit mit Apple. Die Verbannung seines weitverbreiteten Multimedia-Standards Flash von Apples Verkaufsschlagern iPhone und iPad habe keine Spuren im Geschäft hinterlassen, betonte der Softwarekonzern. Aus Adobes Sicht ist damit auch Apples Behauptung widerlegt, Flash sei anderen Programmen zum Hochladen von Werbebannern, Filmen oder Spielen unterlegen. Die ehemals engen Geschäftspartner liefern sich in der Frage seit Monaten einen heftigen Schlagabtausch.
Der Umsatz des Konzerns aus San Jose in Kalifornien legte vor allem dank des neuen Software-Angebots Creative Suite 5 (CS5) zu, zu dem die von Apple geschmähten Flash-Programme gehören. Adobe steigerte seine Erlöse mit dem CS5-Verkaufsstart im zweiten Quartal um 34 Prozent auf 943 Mio. US-Dollar. Das war deutlich mehr als von Experten mit 906 Mio. US-Dollar erwartet. „Das sollte alle Bedenken verstummen lassen, dass der Streit über Flash unseren CS5-Absatz schmälert“, betonte Adobe-Chef Shantanu Narayen bei der Vorlage der Zahlen nach US-Börsenschluss.
Gewinnplus hinkt hinterher, Aktie gibt nach
Auch fürs laufende Quartal ist der Konzern optimistisch. Der Umsatz wird demnach zwischen 950 Mio. und einer Milliarde US-Dollar erreichen. Analysten gingen bislang im Mittel von 959 Mio. US-Dollar aus. CS5 stößt unter den Kunden auf ein deutlich positiveres Echo als die Vorgängerversion CS4, die auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise 2008 auf den Markt gekommen war.
Das Gewinnplus hinkte der Umsatzsteigerung allerdings hinterher: Hier erreichte Adobe mit 44 Cent je Aktie ohne Sonderposten nur wenig mehr als am Markt erwartet. Zudem nannte der Konzern fürs laufende Quartal mit 46 bis 50 Cent je Aktie eine Gewinnprognose, die trotz der Aufschläge bei den Erlösen nicht über die Schätzungen der Analysten hinausging. Die Aktie gab daraufhin im nachbörslichen Handel 1,4 Prozent nach. "Der Produktzyklus macht einen großartigen Eindruck", sagte der Analyst Ross MacMillan von Jefferies & Co. "Das kommt aber leider nicht unterm Strich an." Seinen Nettogewinn bezifferte Adobe auf 149 Mio. US-Dollar nach 126 Mio. US-Dollar im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Quelle: ntv.de, rts