Wirtschaft

Neuer Rivale für Bäcker und Tankstellen Ahold drängt nach Deutschland

"Albert Hejin to go"-Minimarkt in Aachen: Eine quietschbunte Revolution im deutschen Lebensmitteleinzelhandel?

"Albert Hejin to go"-Minimarkt in Aachen: Eine quietschbunte Revolution im deutschen Lebensmitteleinzelhandel?

(Foto: dpa)

Konkurrenz belebt das Geschäft: Der niederländische Handelsriese Ahold wagt den Schritt über die Grenze und eröffnet im heiß umkämpften deutschen Markt seine erste Filiale. Unter der Marke "Albert Heijn to go" greifen die Niederländer Verkaufskonzepte von Bäckereiketten, Tankstellen und Lebensmittelketten wie Rewe an.

"Das Konzept wird funktionieren, es wird kein Testmarkt."

"Das Konzept wird funktionieren, es wird kein Testmarkt."

(Foto: dpa)

Der Handelskonzern Ahold aus den Niederlanden will in Deutschland mit Salaten, Säften und Sandwiches Fuß fassen.

Der erste Schritt dazu ist getan: Der Lebensmittelhändler eröffnete in Aachen die bundesweit erste Filiale seiner Minimarkt-Kette "Albert Heijn to go".

Binnen eines Jahres sollen etwa zehn solcher Filialen in Nordrhein-Westfalen entstehen. Zielgruppe sind vor allem Pendler, Angestellte und Studenten, die sich ohne großen Zeitaufwand Essen und Trinken kaufen wollen.

Mit dem Konzept macht Ahold unter anderem dem deutschen Rewe-Konzern Konkurrenz - dieser hatte erst im Mai den ersten "Rewe to go"-Laden eröffnet. Auch Rewe will eine Alternative zu Fast-Food-Filialen, Imbissbuden und Bäckereien bieten.

Konkurrenz für Bäcker und Tankwarte

Damit können traditionelle Bäckereien und die mittlerweile fest etablierten Tankstellenshops neue Konkurrenz bekommen. Nach Expertenansicht zielt Ahold auf eine lukrative Nische, die nicht dem Preiskampf von Supermärkten und Discountern ausgesetzt ist. Dem Markteintritt in Deutschland waren nach Unternehmensangaben umfangreiche Analysen vorausgegangen.

Offenbar kamen die von Ahold beauftragten Experten dabei zu dem Schluss, dass sich das Konsumverhalten der deutschen Zielgruppe bereits ausreichend stark verändert hat, um neue Einkaufskonzepte profitabel betreiben zu können.

"Wir grillen keine Hamburger"

In den Niederlanden gibt es bereits 53 solcher Albert-Heijn-Läden. Pendler, Schüler und Studenten können sich dort vom morgendlichen Kaffee über Salat oder Pasta am Mittag bis zu Snacks am Abend mit Essen und Getränken versorgen. Langfristig wittert Ahold auch in der Bundesrepublik einen Milliarden-Markt für Fertiggerichte und Snacks.

"Das Konzept wird funktionieren, es wird kein Testmarkt", hatte Ahold-Deutschlandchef Jürgen Hotz in der neuen Ahold-Deutschlandzentrale in Mettmann Ende August angekündigt. Im Wettbewerb sieht er Ahold in Deutschland vor allem mit Tankstellen und großen Bäckereiketten - und nicht mit McDonald's: "Wir grillen keine Hamburger."

Neue Essgewohnheiten

Ein Großteil der angebotenen Speisen soll aus dem Albert-Heijn-Sortiment stammen. Die neuen Filialen sollen zunächst in Nordrhein-Westfalen an den Start gehen - in unmittelbarer Nähe zum niederländischen Heimatmarkt. Ahold wolle zudem auch in der Bundesrepublik rasch profitabel arbeiten, kündigte Hotz an. Zu Umsatzzielen wollte er sich noch nicht äußern.

Ahold hatte den Sprung auf den umkämpften deutschen Einzelhandelsmarkt im vergangenen Jahr angekündigt. Zudem will der Konzern, der sich in der Vergangenheit vor allem auf die Niederlande und die USA konzentriert hatte, auch in Belgien wachsen. Der Wettbewerber des deutschen Handelsriesen Metro und des US-Konzerns Wal-Mart unterhält bereits über 3000 Geschäfte in Europa und den USA und fuhr 2011 über 30 Mrd. Euro Umsatz ein.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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