Wirtschaft

Neue Bauteile für die Flügel Airbus bessert A380 nach

Niemand möchte Risse im Flügel haben.

Niemand möchte Risse im Flügel haben.

(Foto: REUTERS)

Monate nach der Entdeckung feinster Haarrisse in den Flügeln des Riesenjets A380 steuert der Flugzeugbauer Airbus auf eine endgültige Lösung zu. Die Produktion der Tragflächen wird in einem aufwändigen Prozess umgestellt. Die Aufsichtsbehörde zeigt sich zufrieden.

In der Endfertigungshalle auf dem Airbus-Werksgelände in Toulouse: "Wir verstehen jetzt viel besser die Ursachen."

In der Endfertigungshalle auf dem Airbus-Werksgelände in Toulouse: "Wir verstehen jetzt viel besser die Ursachen."

(Foto: picture alliance / dpa)

Die EADS-Tochter Airbus plant einem Pressebericht zufolge zum Jahresende die Umstellung der Flügelproduktion seines Modells A380. Damit sollten die vor Monaten entdeckten Risse im Inneren der Tragflächen künftig vermieden werden, berichtete die "Financial Times Deutschland".

Geplant sei unter anderem die Umstellung auf eine andere Metalllegierung für die Halteklammern in den Tragflächen. Diese technische Lösung solle das Gewicht des Flugzeugs nicht erhöhen, hieß es. Die Flugsicherheit war durch die Haarrisse auch nach Einschätzung der europäischen Luftsicherheitsbehörde zu keinem Zeitpunkt gefährdet.

Die volle Einsatzfähigkeit bleibe gewährleistet, sagte ein A380-Experte dem Blatt. Die ersten Modelle mit den neuen Tragflächen dürften zur Jahreswende 2013/2014 zur Auslieferung kommen.

Änderungen in der Produktion sind für den Flugzeugbauer mit großem Aufwand verbunden: Sowohl das Vorgehen bei der Reparatur als auch der Einbau der neuen Bauteile muss Schritt für Schritt zertifiziert und zugelassen werden. Das Problem im Inneren der Flügelkonstruktion erweist sich für Airbus dabei nicht nur als Imageproblem. Insgesamt sind bislang 73 Modelle des weltgrößten Passagierflugzeugs an Kunden ausgeliefert.

Das Problem geht ins Geld

Mehrere Großkunden reagierten bereits mit Schadenersatzforderungen. Sie setzen die Maschinen vom Typ A380 vielfach als teuer beworbene Flaggschiffe in ihren Flotten ein. Die Kosten für die Reparatur der bereits ausgelieferten Jets muss der Hersteller komplett übernehmen. Darüber hinaus stehen Schadenersatzforderungen im niedrig dreistelligen Millionenbereich im Raum.  

Die europäische Luftfahrtaufsicht EASA kündigte für Ende Mai eine neue Sicherheitsanweisung für Airbus-Kunden an. "Wir verstehen jetzt viel besser die Ursachen und können darauf gezielt reagieren", sagte ein EASA-Sprecher der Zeitung.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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