Wirtschaft

Konkurrenten der Lüfte Airbus fliegt Boeing davon

Lange braucht Airbus um am Konkurrenten Boeing vorbeizufliegen. Nun gibt die EADS-Tochter den Platz an der Sonne nicht kampflos her. 2010 hält der europäische Flugzeugbauer den US-Riesen auf Distanz.

Airbus setzt Boeing nicht mehr nur mit seiner A320-Familie unter Druck, sondern auch bei Großraumfliegern.

Airbus setzt Boeing nicht mehr nur mit seiner A320-Familie unter Druck, sondern auch bei Großraumfliegern.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die EADS-Tochter Airbus bleibt am Himmel das Maß der Dinge. Auch 2010 lieferte Boeing weniger Maschinen aus als der europäische Konkurrent. Früheren Angaben zufolge kommt Airbus auf mehr als 500 Auslieferungen, Boeing dagegen nur noch auf 462 Flugzeuge - nach 481 2009. Exakte Zahlen will Airbus am 17. Januar veröffentlichen.

Die Wirtschaftskrise wirbelte demnach das Boeing-Geschäft im vergangenen Jahr kräftig durcheinander: Statt großer, teurer Maschinen wurde der US-Konzern vermehrt kleine, billigere Flugzeuge los. "Die 737 hat das zweite Jahr in Folge einen Rekord bei den Auslieferungen erzielt", sagte Boeing-Manager Jim Albaugh. Die Mittel- und Kurzstreckenmaschine 737 ist das Brot- und Butter-Geschäft von Boeing und steht in direkter Konkurrenz zur erfolgreichen A320-Familie von Airbus. Allerdings kosten die Flugzeuge mit bis zu 86 Mio. Dollar auch nur ein Drittel dessen, was die Kunden für einen großen Langstreckenflieger hinlegen müssen.

747 wird zum Ladenhüter  

Vor allem vom Langstrecken-Typ 777 wurden weniger ausgeliefert. Vom doppelstöckigen Jumbojet 747 verließ kein einziger die Werkshallen. Hier warten die Fluggesellschaften auf eine modernisierte Variante, die sich allerdings verspätet.

Im vierten Quartal ergibt sich das gleiche Bild: Hier hat der Airbus-Rivale lediglich 116 Verkehrsmaschinen ausgeliefert im Vergleich zu 122 im Vorjahreszeitraum. In der Wirtschaftskrise, als die Passagiere ausblieben, hatten viele Fluggesellschaften ihre Bestellungen verschoben oder ganz storniert.

"Dreamliner" wird zum Albtraum 

Das Geschäft ist mittlerweile aber wieder stärker angelaufen als sowohl Boeing als auch Airbus erwartet hatten. Boeing erhöhte deshalb mehrfach seine Produktionsziele. Im Gesamtjahr kamen unterm Strich Aufträge über 530 Maschinen herein. Zwischen der Bestellung und der Auslieferung liegen aber zumeist Jahre.

Boeing 747 im modernisierten Gewann. Die "altbackene" Variante verkommt zum Ladenhüter bei Boeing.

Boeing 747 im modernisierten Gewann. Die "altbackene" Variante verkommt zum Ladenhüter bei Boeing.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Wegen andauernder Verzögerungen häuften sich die Stornierungen beim neuen, mittelgroßen 787 "Dreamliner". Vor Weihnachten hatte ein Brand in der Bordelektrik einer Testmaschine das ganze Programm weiter zurückgeworfen. Nun ist vom Sommer die Rede als Zeitpunkt für die erste Auslieferung - das wären drei Jahre hinter Plan.

"Jahrhundert-Deal" lockt 

Neben Verkehrsmaschinen konkurrieren Boeing und Airbus auch bei Rüstungsgütern. Der dickste Auftrag, um den sich die Airbus-Mutter EADS und Boeing zanken, ist der "Jahrhundert-Deal" für 179 neue Tankflugzeuge für die US-Air Force. Mit einer Entscheidung wird in nächster Zeit gerechnet.

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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