Wirtschaft

Erstnotiz Mitte August? Alibaba setzt IPO-Karawane in Gang

Alibaba hat es eilig mit dem Börsengang in New York.

Alibaba hat es eilig mit dem Börsengang in New York.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die New Yorker Börse bereitet sich auf einen der größten Börsengänge vor. Der chinesische Internetkonzern Alibaba will wohl in Bälde den Gang auf das dortige Börsenparkett wagen. Das laufende Jahr ist das stärkste für Börsengänge seit 2000.

Einer der größten Börsengänge jemals wird wohl noch im Juli in New York auf den Weg gebracht. Der chinesische Internethändler Alibaba werde den Prozess für seinen Börsengang noch Ende dieses Monats in Gang setzen, berichten mehrere Informanten.

Der Konzern darf auf einen Emissionserlös von mehr als 20 Milliarden US-Dollar hoffen. Der Plan zum Start des Börsengangs noch im Juli geht aus einer E-Mail hervor, die Alibaba an einige seiner aktuellen Anteilseigner verschickt hat. Es ist die erste offizielle Stellungnahme zum Zeitplan, über den bislang nur breit spekuliert wurde. In der Mail heißt es aber auch, der Börsengang hänge von den Marktbedingungen an der Börse ab, berichten die Informanten.

Inklusive der obligatorischen "Roadshow", auf der bei Investoren für einen Börsengang getrommelt wird, benötigt ein Börsengang in der Regel zwei Wochen. Wenn alles glatt geht, könnte die Erstnotiz von Alibaba an der New Yorker Börse also Mitte August erfolgen. Damit wäre Alibaba gerade noch rechtzeitig am Kapitalmarkt, bevor sich viele Banker und Investoren in ihren Sommerurlaub verabschieden.

Der Alibaba-Börsengang fällt für das Unternehmen in eine günstige Zeit. Nach dem Rücksetzer im Frühjahr sind IPOs wieder stark gefragt. Laut Datendienstleister Dealogic ist das Jahr bislang das stärkste für Börsengänge seit 2000.

Andere chinesische Unternehmen haben die Spur vorgezeichnet. Die Bewertung des Online-Händlers JD.com ist seit dem IPO im Mai um fast die Hälfte gestiegen. Twitter-Wettbewerber Weibo hat seit April immerhin ein Plus von 13 Prozent geschafft.

Anzahl der Aktien noch unklar

Alibaba betreibt im Internet und für Smartphones verschiedene Plattformen, um Anbieter von Produkten und potenzielle Käufer miteinander in Kontakt zu bringen. Das Unternehmen expandiert rasch und ist hoch profitabel. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte es einen Nettogewinn von 3,7 Milliarden US-Dollar bei Umsätzen von 8,4 Milliarden Dollar.

Derzeit bespricht Alibaba noch mit seinen Banken, wie viele Aktien zu welchem Preis angeboten werden sollen. Dies hatten Informanten bereits früher berichtet. Das Volumen des Börsengangs hängt vom Ausgang dieser Gespräche ab.

Die beteiligten Banken können sich angesichts des gigantischen Volumens auf üppige Gebühren freuen: Den IPO begleiten Credit Suisse, Deutsche Bank, Goldman Sachs, JP Morgan, Morgan Stanley und Citigroup.

Auf der Roadshow will sich Alibaba nicht nur in Asien den Investoren vorstellen, sondern auch in Nordamerika und Europa, berichteten die Informanten bereits früher.

Den ersten Börsenprospekt hat Alibaba bei der US-Börsenaufsicht SEC im Mai eingereicht. Es dauert für gewöhnlich zwei bis drei Monate, bis die Börsenaufsicht einen Prospekt genehmigt hat. Ob die SEC schon soweit ist, war nicht in Erfahrung zu bringen.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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