Willkommen zurück Allianz scheffelt Milliarden
25.02.2010, 12:00 UhrKaum ist der Verlustbringer Dresdner Bank weg, glänzt die Allianz wieder mit einem satten Milliardengewinn. Die Anleger dürfen sich zudem über eine deutlich angehobene Dividende freuen und einen - wenn auch recht vagen - Ausblick für 2010.

Wieder in der Erfolgsspur zurück - ohne den Verlustbringer Dresdner Bank.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Milliardengewinn, Dividendenanhebung, aber wieder kein Ausblick auf das Jahr: Damit wartet die Allianz auf. Nachdem hohe Abschreibungen auf die Tochter Dresdner Bank der Allianz im vergangenen Jahr Verluste von 2,4 Mrd. Euro beschert hatten, glänzt der gemessen am Prämienaufkommen größte europäische Versicherer den Angaben zufolge wieder mit einem Gewinn von 4,3 Mrd. Euro. Analysten hatten aber etwas mehr erwartet. Bei der Jahresbilanz verbessert allein der Verkauf von Anteilen an der Industrial and Commercial Bank of China im zweiten Quartal den Nettogewinn um 658 Mio. Euro.
Vom Rekordniveau früherer Jahre ist die Allianz aber immer noch weit entfernt. So hatte der Versicherer im Jahr 2007 und damit vor Ausbruch der Finanzkrise fast 8 Mrd. Euro Gewinn verbucht.
Fette Dividende
Nach der deutlichen Ergebnisverbesserung soll die Dividende für 2009 unerwartet stark angehoben werden. Die Ausschüttung solle je Aktie 4,10 Euro betragen, nach 3,50 Euro im Jahr zuvor, hieß es weiter. Befragte Analysten hatten mit einer Ausschüttung von 3,97 Euro je Anteilsschein gerechnet.
Erlös fast dreistellig
Der Gesamtumsatz kletterte 2009 um gut 5 Prozent auf 97,4 Mrd. Euro. Die im Versicherungsgeschäft wichtige Schaden-Kosten-Quote erhöhte sich allerdings um 2 Prozentpunkte auf 97,4 Prozent. Die Quote gibt das Verhältnis von Schäden und Verwaltungskosten zu den Prämieneinnahmen an. Je niedriger sie liegt, desto profitabler arbeiten Versicherer. Das operative Ergebnis verringerte sich um 2 Prozent auf 7,2 Mrd. Euro.
In den einzelnen Segmenten schnitt der Versicherer unterschiedlich ab. So brach das operative Ergebnis in der wichtigsten Sparte Schaden- und Unfallversicherung um mehr als ein Viertel auf 4,1 Mrd. Euro ein. In der Lebens- und Krankenversicherung konnte die Allianz das operative Ergebnis auf 2,8 Mrd. Euro mehr als verdoppeln, in der Vermögensverwaltung kletterte es um gut die Hälfte auf 1,4 Mrd. Euro.
Vorstand bleibt wachsam
Allianz-Chef Diekmann sagte: "Allein die Veränderung unserer Schaden-Kosten-Quote um einen Prozentpunkt beeinflusst unser operatives Ergebnis um rund 400 Mio. Euro." Neben der Anlagepolitik werde das Management daher auch diese Kennziffer genau im Auge behalten.
Eine genaue Prognose für dieses Jahr wollte der Vorstand nicht abgeben. Es solle aber an das operatives Ergebnis von 2009 - 7,2 Mrd. Euro - angeknüpft werden. Bereits im August 2009 hatte Konzernchef Michael Diekmann gesagt, in den kommenden 12 Monaten seien 8 Mrd. Euro operativer Gewinn nicht zu erreichen. Dieses Ziel habe vor der Finanzkrise für normal funktionierende Märkte gegolten.
Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ/dpa