Wirtschaft

Alternative zu Anleihen Allianz setzt auf Erdgas

Staatsanleihen sind vielen Versicherern entweder zu riskant oder zu renditeschwach. Sie sehen sich deshalb nach anderen Investitionen um. Die Allianz wird fündig und beteiligt sich an einer Gas-Pipeline.

Die Allianz beteiligt sich mit zwei Partnern aus Kanada und Abu Dhabi an einer milliardenschweren Gas-Pipeline. Der norwegische Öl-Gigant Statoil teilte mit, er habe 24,1 Prozent der Anteile an dem Transport-Projekt Gassled für umgerechnet gut 2,2 Mrd. Euro veräußert. Die Pipeline bringt Gas aus Norwegen in andere europäische Länder wie Deutschland, Belgien, Frankreich und Großbritannien. Das skandinavische Land ist der zweitgrößte Lieferant von Erdgas nach Deutschland hinter Russland.

Neben der Private-Equity-Sparte der Allianz gehören ein kanadischer Pensionsfonds sowie der Staatsfonds von Abu Dhabi zu den Käufern. Statoil wird künftig noch fünf Prozent an dem Joint Venture halten. Die Allianz kauft sich mit rund 30 Prozent in das Gassled-Paket ein. Damit werden etwa 700 Mio. Euro investiert. Ein Sprecher von Europas größtem Versicherer wollte keine genauen Details geben. Allianz-Vorstand Paul Achleitner hatte zuletzt angedeutet, Infrastruktur- und Energieprojekte im Visier zu haben.

Für die Private-Equity-Tochter der Allianz ist es der größte Deal seit langem. Da Staatsanleihen vielfach riskant geworden sind oder wie im Falle Deutschland nur eine geringe Rendite abwerfen, suchen Versicherer verstärkt nach alternativen Investments für ihre milliardenschweren Einnahmen aus Policen. So steckt die Allianz unter anderem Milliarden in Immobilien. Auch erneuerbare Energie stehen hoch im Kurs: Hier hat der Münchner Dax-Konzern seit 2005 eine Milliarde Euro in 30 Wind- und Solarparks geleitet.

Quelle: ntv.de, rts

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