Wirtschaft

Diekmann bestätigt den Ausblick Allianz verdient weniger

Europas größter Versicherer Allianz sieht sich im zweiten Quartal auf Kurs. Das Dax-Schwergewicht legt beim operativen Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kräftig zu. Netto sieht die Rechnung nicht mehr ganz so gut aus.

Michael Diekmann prognostiziert fürs Gesamtjahr operativ 7,2 Mrd. Euro, plusminus 500 Mio.

Michael Diekmann prognostiziert fürs Gesamtjahr operativ 7,2 Mrd. Euro, plusminus 500 Mio.

(Foto: REUTERS)

Die Allianz fasst nach operativen Fortschritten im zweiten Quartal wieder Mut. Obwohl das Nettoergebnis im zweiten Quartal deutlich fiel und hinter den Erwartungen zurückblieb, bekräftigte Europas größter Versicherer, 2010 im Tagesgeschäft 7,2 Mrd. Euro verdienen zu wollen. Zum Halbjahr verbuchten die Münchner bereits 3,9 Mrd. Euro. Nach hohen Belastungen durch Naturkatastrophen zu Jahresbeginn hatten Experten Zweifel angemeldet, ob die Prognose nicht korrigiert werden müsse.

Operativ stieg der Gewinn im zweiten Quartal um 23 Prozent auf 2,19 Mrd. Euro an. Analysten hatten nur mit 1,88 Mrd. Euro gerechnet. Verbesserungen gab es in der Kernsparte Schaden/Unfall sowie in der Vermögensverwaltung. In der Lebens- und Krankenversicherungen war das Ergebnis dagegen rückläufig.

Die Schaden/Kosten-Quote als zentrale Kennziffer für die Profitabilität verbesserte sich auf gute 96,3 Prozent. Im Vorjahresquartal waren es 98,9 Prozent und im ersten Quartal sogar 100,4 Prozent. Bis zu Werten von 100 Prozent sind die Schadenzahlungen und Verwaltungskosten durch Prämieneinnahmen gedeckt, darüber ist das reine Versicherungsgeschäft nicht mehr profitabel.

Schadensbilanz

Die Belastung durch Naturkatastrophen bezifferte die Allianz für das zweite Quartal auf 255 Mio. Euro. Im ersten Quartal waren es vor allem wegen des Wintersturms "Xynthia" und des Erdbebens in Chile 555 Mio. Euro. Damit ist das Budget für das Gesamtjahr bereits verbraucht. Im Juli gab es weitere Belastungen: Die Gewitterstürme "Norina" und "Olivia" in Teilen Westeuropas führen vor Steuern wohl zu einem Minus von 35 Mio. Euro, der Hagelsturm "Petra" über Süddeutschland und Österreich verursacht noch einmal 30 Mio.

Unter dem Strich verdiente die Allianz im zweiten Quartal mit 1,01 Mrd. Euro 46 Prozent weniger. Allerdings hatte der Dax-Konzern im Vorjahr allein durch den Verkauf von Anteilen an der chinesischen Bank ICBC Sondererlöse von über 650 Mio. Euro verbucht. Die lukrative Beteiligung gleicht derzeit immer wieder Probleme in anderen Bereichen aus: In den ersten drei Monaten brachten ICBC-Verkäufe 552 Mio. Euro ein. Im zweiten Quartal waren es 115 Mio. Euro, im Juli noch einmal rund 100 Mio. Als unrealisierte Gewinne waren hier zum Halbjahr noch 628 Mio. Euro in den Büchern.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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