Wirtschaft

Mehr Geld und bessere Bedingungen Amazon-Beschäftigte streiken

Am größten Standort des US-Versandhändlers Amazon in Deutschland im hessischen Bad Hersfeld haben hunderte Beschäftigte die Arbeit niedergelegt, um ihrer Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen und mehr Geld Nachdruck zu verleihen. Vor den beiden Betriebsstätten versammelten sich nach Angaben eines Verdi-Sprechers rund 500 Beschäftigte. Dies sei der erste Arbeitskampf bei dem US-Unternehmen in Deutschland überhaupt, sagte der Sprecher. "Es war klasse."

Verdi zufolge streikten rund 500 Beschäftigte.

Verdi zufolge streikten rund 500 Beschäftigte.

(Foto: dpa)

Verdi will eine höhere Bezahlung erreichen, die dem Branchentarifvertrag des Einzel- und Versandhandels entspricht. Bisher gibt es in den deutschen Amazon-Standorten keine Tarifbindung. Gespräche mit der Geschäftsführung in Bad Hersfeld am Montag seien leider ergebnislos verlaufen, hatte die Gewerkschaft mitgeteilt. Nun würden Urabstimmungen für die kommenden Wochen vorbereitet, bei denen sich die Gewerkschaftsmitglieder für Streiks entscheiden könnten. Im Leipziger Logistikzentrum hatten sich bei einer Urabstimmung bereits 97 Prozent der Verdi-Mitglieder für Arbeitsniederlegungen ausgesprochen.

In Bad Hersfeld arbeiten nach Angaben von Verdi 3200 bis 3600 Menschen. Der Standort ist damit der größte der sieben Standorte von Amazon in Deutschland. In Leipzig arbeiten rund 800 befristet eingestellte Beschäftigte und 1200 Festangestellte.

Im Februar war eine ARD-Fernsehreportage über die Arbeits- und Lebensbedingungen von Leiharbeitern am Amazon-Standort in Bad Hersfeld ausgestrahlt worden. Die Saisonarbeiter sollen dem Bericht zufolge von privaten Sicherheitsdiensten schikaniert worden sein. Amazon kündigte der Sicherheitsfirma daraufhin.

Quelle: ntv.de, AFP

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