Aktie billiger als Eintrittskarte Anleger erwärmen sich kaum für Empire State
02.10.2013, 22:40 Uhr
Besucher des Empire State Building stehen vor der Wahl: Gebe ich 27 Dollar aus, um von der Dachterrasse aus einen der besten Blicke auf New York City zu haben? Oder kaufe ich zwei Aktien und werde zum Mitbesitzer?
Die Begeisterung der Börsianer für das Empire State Building hält sich in Grenzen. Der Ausgabepreis für Anteilsscheine an dem berühmten Hochhaus sowie weiteren Immobilien in und um New York City lag bei 13 Dollar. Das ist das untere Ende der anvisierten Spanne – und etwa halb so viel wie für eine Eintrittskarte für die Aussichtsplattform des Empire State Building fällig wird. Besucher müssen im Regelfall 27 Dollar zahlen, um einen der besten Blicke über die Stadt genießen zu können. Den ersten Handelstag schlossen die Papiere nur knapp über dem Ausgabepreis - bei 13,10 Dollar.
Den Eigentümern bringt der Börsengang eines der bekanntesten Wahrzeichen knapp 930 Millionen Dollar ein. Erhofft hatten sich der Immobilienfonds Empire State Realty Trust einen Aktienpreis von bis zu 15 Dollar - und damit Einnahmen rund von 1,1 Milliarden Dollar.
Die Familie Malkin, die das Empire State Building kontrolliert, hatte den Börsengang vor fast zwei Jahren angestoßen. Es folgten Auseinandersetzungen mit anderen Anteilseignern, die gegen das Vorhaben waren. Die Malkins gewannen letztlich. In den vergangenen Monaten waren zudem direkte Kaufangebote für das Hochhaus eingegangen, die die Familie aber als zu niedrig ausschlug.
Viele Jahre das weltweit höchste Gebäude
Das Empire State Buildung wurde 1931 fertiggestellt und war mit seinen 443 Metern oder 102 Stockwerken seinerzeit das höchste Gebäude der Welt. In der Silhouette Manhattans wurde das Empire State Building bis zu den Anschlägen vom 11. September 2001 nur von den Zwillingstürmen des World Trade Centers überragt, die allerdings viel weiter südlich standen. Mittlerweile ist das "1 WTC", der frühere "Freedom Tower", das höchste Gebäude in der Metropole. Dieses misst samt Antenne 541 Meter.
Der Wolkenkratzer mit der markanten Spitze erlangte Berühmtheit auch durch den Film "King Kong". Das Hochhaus bildet mit 17 anderen Büro- und Geschäftsgebäuden einen Real Estate Investment Trust (REIT). Dieser kann wie normale Aktiengesellschaften an der Börse gehandelt werden.
Um den Wolkenkratzer attraktiv für Mieter zu machen, hatten ihn die Malkins für mehr als eine halbe Milliarde Dollar grundlegend renoviert und dabei unter anderem die 6514 Fenster erneuert. Die Familie wird auch nach dem Börsengang die Kontrolle über das Wahrzeichen der Millionenmetropole behalten. Möglich wird dies durch spezielle Aktien, die besonders viele Stimmrechte besitzen.
Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa