Wirtschaft

Daimler belebt Derivatemarkt Anleger kaufen Calls

Der harte Rücksetzer der Daimler-Aktie löst am deutschen Derivatemarkt lebhafte Betrieb aus. Abgesehen von automatisch ausgelösten Reaktionen, nutzen viele Anleger die Kursbewegungen als Gelegenheit zum spekulativen Einstieg.

Hebel-Papiere, die auf einen steigenden Kurs setzen, waren besonders gefragt.

Hebel-Papiere, die auf einen steigenden Kurs setzen, waren besonders gefragt.

(Foto: dpa)

Am deutschen Derivatemarkt sind Scheine auf Daimler am Donnerstag besonders häufig gehandelt worden. "Als der Kurs am Vormittag einbrach, wurden bei vielen Papieren die Stopp-Loss-Marken gerissen, was zu automatischen Verkäufen führte", sagte ein Händler. Die Daimler-Aktie war in der Spitze um rund 9,4 Prozent gefallen, nachdem das Unternehmen für 2009 einen unerwartet hohen Verlust ausgewiesen hatte. Am Nachmittag hätten einige Investoren die niedrigen Kurse dann genutzt, um günstig einzusteigen, berichteten Händler.

An der Derivatebörse Euwax führte der Daimler-Call von der Commerzbank am Nachmittag die Liste der volumenstärksten Hebelprodukte an. Auch längerfristig orientierte Anleger hätten die Kursschwäche zum Einstieg genutzt, hieß es aus Stuttgart, beispielsweise über den Daimler-Discounter. Dieses Papier gehörte auch an der Scoach zu den umsatzstärksten Anlageprodukten.

Scheine auf einen fallenden Euro waren ebenfalls stark gefragt - obwohl der Euro am Nachmittag angesichts schlechter US-Konjunkturdaten an Wert gewann. An der Scoach gehörten der Turbo-Put auf Euro-Dollar von BNP Paribas und der Turbo-Bear auf Euro-Dollar von der Commerzbank zu den umsatzstärksten Hebelprodukten.

Die Vola geht zurück

"Insgesamt sind die Umsätze mittelprächtig", sagte ein Händler. Der Dax bewegte sich bis zum späten Nachmittag zwar insgesamt in einer großen Bandbreite von 65 Punkten. Die Ausschläge waren jedoch kurzzeitig, über weite Strecken entwickelte sich der Dax nahezu unverändert. Das machte das Umfeld für kurzfristig orientierte Anleger nicht besonders attraktiv.

Für die kommenden Monate gingen die Marktteilnehmer von etwas niedrigeren Kursschwankungen aus, als sie noch am Mittwoch erwartet hatten. Der Dax-Volatilitätsindex notierte am späten Nachmittag bei 22,3 Prozent. Das waren etwa 0,6 Prozentpunkte weniger als bei Handelsschluss am Vortag.

Quelle: ntv.de, rts

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