Probleme mit dem iPhone Apple-Manager tritt zurück
08.08.2010, 09:46 UhrDas iPhone 4 ist zwar ein Verkaufsschlager, doch die Berichte über Empfangsprobleme des Smartphones und Apples Reaktion darauf kratzen am Image des Konzerns. Der zuständige Manager verlässt nun das Unternehmen. Ob dieser Schritt freiwillig erfolgt, ist unklar.
Der für die Entwicklung der iPhones zuständige Apple-Manager Mark Papermaster hat nach der Diskussion um Empfangsprobleme beim neuesten Smartphone-Modell seinen Hut genommen. Ein Sprecher des US-Computerkonzerns bestätigte entsprechende Medienberichte, er nannte aber keine Gründe für den Weggang des früheren IBM-Managers. Damit ist unklar, ob Papermaster kündigte oder herausgeworfen wurde.
Papermaster war 2008 zu Apple gewechselt. Dem Schritt folgte eine heftige juristische Auseinandersetzung mit seinem alten Arbeitgeber. IBM versuchte den Wechsel zu verhindern, der Konzern befürchtete den Verrat von Geschäftsgeheimnissen. Papermaster war 25 Jahre bei IBM und hatte sich eine führende Position erarbeitet.
Apple hat das iPhone 4 im Juni auf den Markt gebracht. Das Gerät entwickelte sich sofort zu einem Kassenschlager. Kurz nach dem Verkaufsstart klagten Kunden allerdings über Empfangsprobleme. Die Empfangsqualität verschlechtere sich dramatisch, wenn sie beim Telefonieren einen bestimmten Punkt im unteren Bereich des Telefons abdeckten – dabei handelt es sich um die Stelle des Metallrahmens, in dem sich die Antenne befindet.
Schutzhüllen als Lösung
Diese Probleme und Apples ungeschickte Öffentlichkeitsarbeit ramponierten das Image des Konzerns erheblich. Apple empfahl den Nutzern zunächst, das Telefon anders zu halten. Dann sprach Apple von Software-Problemen, die zu einer ungenauen Anzeige der Netzstärke führten. Nach einem Update der Software nahmen die Berichte über Probleme allerdings nicht ab.
Schließlich entschuldigte sich Apple und stellte kostenlose Schutzhüllen zur Verfügung. Konzernchef Steve Jobs kritisierte aber zugleich, dass die Kritik an den Empfangsproblemen "maßlos übertrieben" sei. "Wir sind nicht perfekt, und Apples Geräte sind nicht perfekt", sagte Jobs auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz Mitte Juli. Auffällig war, dass Papermaster fehlte. Neben Jobs stellte sich auch Hardware-Manager Bob Mansfield den Fragen. Dieser tritt nun die Nachfolge von Papermaster an.
Vom iPhone 4 wurden bereits mehr als drei Millionen Geräte verkauft. Trotz der Probleme bleibe die Nachfrage nach dem Verkaufsschlager robust, betont Apple.
Quelle: ntv.de, jga/rts