Vorwärts immer, rückwärts nimmer Apple erstaunt die Börse
25.04.2012, 06:51 Uhr
Apple verdient vor allem wegen des iPhones und des iPads Milliarden.
(Foto: AP)
Apple straft die Skeptiker Lügen: Auch Anfang des Jahres macht der Konzern glänzende Geschäfte und übertrifft die ohnehin ambitionierten Erwartungen des Marktes. Die Wall Street jubelt, die Aktie schießt nachbörslich in die Höhe
Apple bleibt sich treu: iPad und iPhone verkaufen sich millionenfach und bescherten dem Technologiegiganten im zweiten Quartal des Geschäftsjahres fast eine Gewinnverdoppelung. Mit den am Dienstag nach US-Börsenschluss vorgelegten Zahlen übertraf Apple nicht nur in üblicher Manier die Erwartungen der Analysten, sondern wischte auch die Bedenken, wonach der Konzern in der Nach-Jobs-Ära den hohen Erwartungen nicht mehr gerecht werden kann, vom Tisch.
Apple verdiente von Januar bis März netto 11,6 Mrd. US-Dollar, während der Umsatz um knapp 60 Prozent auf 39,2 Mrd. Dollar kletterte. Eine besondere Rolle spielte der riesige Wachstumsmarkt China. 7,9 Mrd. Dollar kamen von dort - fünf Mal mehr als vor einem Jahr und rund ein Fünftel des gesamten Apple-Umsatzes.
Damit übertraf der Konzern aus dem Silicon-Valley die Erwartungen der Analysten. Hatte die Apple-Aktie im regulären Handel vor der mit Spannung erwarteten Bilanz noch im Minus gelegen, schoss das Papier nachbörslich um mehr als sieben Prozent in die Höhe. "Die Schwarzseher werden bald verschwinden", sagte Analyst Michael Yoshikami von YCMNet Advisors. In den vergangenen Tagen war das Papier unter Druck geraten, weil viele Beobachter damit gerechnet hatten, dass Apple sein rasantes Wachstumstempo nicht halten kann.
Cook verspottet Microsoft
Der Gewinnsprung um 93 Prozent wurde vor allem von den iPhone-Verkäufen angetrieben, Apple verkaufte 35,1 Mio. dieser Smartphones. Doch auch die Tablet-Geräte fanden reißenden Absatz: "Wir können gar nicht genug iPads herstellen", freute sich Apple-Finanzvorstand Peter Oppenheimer. Der Tablet-Computer verkaufe sich so schnell wie er gefertigt werde. Die Nachfrage sei "umwerfend". Von Januar bis März wurden weltweit 11,8 Mio. Stück verkauft – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von 151 Prozent. Dabei hatte Apple die neuste Version des iPads erst Ende des Quartals auf den Markt gebracht.
Apple verkaufte in dem Quartal zudem vier Mio. Mac-Computer, 7 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Absätze des iPod gingen dagegen weiter zurück, um 15 Prozent auf 7,7 Mio. Geräte. In der Telefonkonferenz deutet Apple-Vorstandschef Tim Cook an, dass er eine Einigung in den umfassenden juristischen Streitigkeiten mit den Konkurrenten anstrebt. Die Prozesswelle hatte noch sein Vorgänger Steve Jobs eingeleitet. "Ich habe Gerichtsverfahren immer gehasst und werde das auch weiter tun", sagte er. "Aber wir wollen, dass die anderen selber ihre Sachen erfinden."
Für den Rivalen Microsoft hatte er einen Seitenhieb übrig. Der Softwarehersteller will mit seinem neuen Betriebssystem Windows 8 Computer, Tablets und Handys zusammenbringen. "Man kann einen Toaster und einen Kühlschrank zusammenlegen. Aber das dürfte dem Anwender wenig gefallen", sagte Cook.
Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ/dpa