Unfreiwillige Vulkanpause Asche bremst Daimler
21.04.2010, 13:02 UhrDas Chaos am Himmel über Europa erreicht mit leichter Verzögerung die deutsche Industrie. Weil beim Autobauer Daimler wichtige Teile fehlen, fallen am Standort Sindelfingen einzelne Schichten aus. Auch bei Bosch macht sich der Ausfall der Luftfracht bemerkbar.

Asche-Effekt in Sindelfingen: Weil in Island ein Vulkan ausgebrochen ist und seitdem die Luftfracht ausbleibt, muss der Meister das Band anhalten, sobald die blauen Kisten leer sind.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Aschewolke aus Island legt sich nach tagelangen Flugverboten nun auch über die Produktionspläne des Autobauers Daimler. Am Mittwoch seien einzelne Schichten in Sindelfingen ausgefallen, weil es Lieferengpässe gegeben habe. "Die Logistik läuft auf Hochtouren", sagte eine Daimler-Sprecherin. Sie ging davon aus, dass sich die Lage nach der Öffnung des Luftraums und der schrittweisen Rückkehr des Flugverkehrs zum Regelbetrieb bald normalisieren werde.
Auch dem weltgrößten Autozulieferer Bosch macht das tagelange europaweite Flugverbot wegen der Vulkanaschewolke zu schaffen: In vier Werken für die Halbleiterproduktion ständen die Bänder still, sagte Geschäftsführer Bernd Bohr. Über Arbeitszeitkonten sollen für die betroffenen Beschäftigten Ausgleichsregelungen getroffen werden.
Bei BMW in Dingolfing in Niederbayern wurden bereits zur Spätschicht am Dienstag die Bänder gestoppt. Grund dafür waren Lieferengpässe bei Elektronikbauteilen, die sonst per Luftfracht das Werk erreichen. Am Mittwoch standen auch in Regensburg und in München die Bänder still. Insgesamt müsse die Fertigstellung von rund 7000 Fahrzeugen verschoben werden, sagte ein Sprecher. Am Freitag werde die Produktion wahrscheinlich wieder anlaufen können, hieß es aus der Münchner BMW-Zentrale.
Quelle: ntv.de, dpa