Wirtschaft

Griechen schaffen Geld ins Ausland Athen versilbert Eigentum

Um seinen immensen Schuldenberg zu reduzieren, fährt die Regierung in Athen einen Sparkurs. Außerdem wird Staatseigentum verkauft und Steuerhinterziehung künftig härter bestraft.

(Foto: REUTERS)

EU-Schuldensünder Griechenland will in den kommenden Jahren Staatseigentum im Wert von 50 Mrd. Euro verkaufen. Die Regierung beschloss, als erstes sollen mindestens 20 Prozent des Großflughafens "Eleftherios Venizelos" zu verkaufen. Athen besitzt 55 Prozent des Hauptstadt-Flughafens, der Rest liegt beim deutschen Bauriesen Hochtief. Als nächste sollen der alte Flughafen "Hellinikon" an der Küste Athens, zahlreiche Flughäfen und Häfen auf den Inseln der Ägäis, die staatliche Lotterie (OPAP) sowie Teile der griechischen Eisenbahnen (OTOE) an die Reihe kommen.

Zudem billigte das griechische Parlament ein verschärftes Steuergesetz. Wer künftig Steuern hinterzieht, die 15.000 Euro übertreffen, soll mit mindestens einem Jahr Gefängnis bestraft werden. Wenn der hinterzogene Betrag 150.000 Euro übertrifft, drohen 5 bis 20 Jahre Gefängnis.

Griechenland steht unter Daueraufsicht von EU, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank. Das Land hatte als erstes in der EU Rettungshilfen im Umfang von 110 Mrd. Euro bekommen

Unterdessen schaffen viele Griechen Geld außer Landes. Das Finanzministerium schätzt diesen Betrag auf etwa 30 Mrd. Euro seit Anfang vergangenen Jahres. Der für Geldwäsche und illegalen Geldtransfer des Athener Parlamentsausschusses zuständige Panagiotis Nikoloudis sagte, er sei überrascht, welche Menschen aus welchen sozialen Schichten Geld aus dem Land geschafft haben.

"Sogar Nonnen haben Geld ins Ausland gebracht" sagte er. Die Regierung versucht, zumindest einen Teil des Geldes wieder ins Land zu holen. Wer sein Geld zurückbringt, braucht nur acht Prozent Steuern zu zahlen. "Mehr können wir im Moment nicht machen", hieß es aus Kreisen des Finanzministeriums. Die Gelder seien hauptsächlich nach Zypern, in die Schweiz und nach Großbritannien geflossen.

Quelle: ntv.de, dpa

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