Wirtschaft

Schwieriger Kampf gegen Steuersünder Athener Staatsanwälte geben auf

Steuerhinterziehung ist eine der großen griechischen Krankheiten. Die Ermittler sind großem Druck ausgesetzt. Zwei Staatsanwälte treten wegen "Interventionen" bei ihrer Arbeit zurück. Griechenlands Regierungschef Papademos nimmt sich dieser Sache an.

Die griechischen Steuerbeamten streiken.

Die griechischen Steuerbeamten streiken.

(Foto: AP)

Rückschlag im Kampf gegen Steuerhinterziehung in Griechenland: Zwei Spezialisten der Athener Staatsanwaltschaft für große Steuerhinterzieher sind wegen "Interventionen" bei ihrer Arbeit zurückgetreten. Zu Akteuren oder Einzelheiten äußerten sie sich jedoch nicht.

Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Untersuchung der Gründe des gemeinsamen Rücktritts an. Der griechische Ministerpräsident Lucas Papademos forderte die Klärung der Angelegenheit "wenn es geht auch heute". Finanzminister Evangelos Venizelos und sein Justizkollege Miltiadis Papaioannou riefen die beiden Staatsanwälte in einer Erklärung auf, jene zu nennen, die Druck auf sie ausgeübt hätten.

Die betroffenen Staatsanwälte waren erst im September eingesetzt worden, um große Steuersünder zur Rechenschaft ziehen und die Schattenwirtschaft größerer Unternehmen und Organisationen aufzudecken. Die Steuerhinterziehung ist einer der Hauptgründe für die dramatische Finanzlage Griechenlands. Experten haben ausgerechnet, dass das Land binnen zehn Jahren kein Finanzproblem mehr hätte, wenn der Staat alle Steuern eintreiben könnte.

Unterdessen dauern die Reaktionen auf Lohnkürzungen in Griechenland an. Die Steuerbeamten traten in einen zweitägigen Streik. Ihre Löhne seien in den vergangenen zwei Jahren um 40 Prozent gekürzt worden, teilte die verantwortliche Gewerkschaft mit.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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