Aktie im Sinkflug Ausblick von Ebay enttäuscht
22.04.2010, 07:35 UhrIm Quartal verdient das Internet-Auktionshaus zwar mehr. Aber mit seiner Jahresprognose enttäuscht Ebay die Anleger. Die Börsianer hätten sich vor allem einen besseren Ausblick gewünscht, nachdem die Wirtschaft wieder etwas angesprungen ist. Der Aktienkurs bekommt das schmerzlich zu spüren.
Das Internet-Auktionshaus Ebay hat trotz eines höheren Quartalsgewinns die Anleger mit seiner Jahresprognose enttäuscht. Für das Gesamtjahr rechnet der Konkurrent des Onlinehändlers Amazon weiterhin mit einem Umsatz von 8,8 bis 9,1 Mrd. US-Dollar und einem bereinigten Gewinn von 1,63 bis 1,68 US-Dollar je Aktie
Analysten hatten einen Umsatz von 9,1 Mrd. US-Dollar und einen Gewinn von 1,67 US -Dollar je Anteilsschein erwartet. Die Börsianer hätten sich vor allem einen besseren Ausblick gewünscht, nachdem die Wirtschaft wieder etwas angesprungen ist. Den Anlegern gehen die Bemühungen des Managements folglich nicht weit genug. Im nachbörslichen Handel fiel die Ebay-Aktie um fast sechs Prozent.
Im ersten Quartal stieg der Überschuss auf 398 Mio. US-Dollar von 357 Mio. US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Auf bereinigter Basis betrug der Gewinn 42 Cent je Aktie und lag damit knapp über den Schätzungen der Analysten von 41 Cent. Der Umsatz erhöhte sich um neun Prozent auf 2,2 Mrd. US-Dollar.
Amazon hat die Nase vorn
Ebay liege im Plan, sagte Konzernchef John Donahoe im kalifornischen San Jose. Insbesondere der Bezahldienst Paypal wuchs. Aber auch der Marktplatz legte zu, eine Zeitlang das Sorgenkind des Konzerns. Der Rivale Amazon.com hatte Ebay die Kunden abspenstig gemacht. Vielen Konsumenten schien es sicherer und einfacher, bei Amazon zu kaufen. Der weltgrößte Einzelhändler legt seine Quartalszahlen am 22. April vor.
Ebay arbeitet unter Hochdruck am Ausbau des weltgrößten Auktionshauses zu einer Handelsplattform mit mehr Festpreis-Angeboten, Profi-Verkäufern und Neuwaren. Konzernchef Donahoe sieht Deutschland und Großbritannien dabei als Vorzeigeregionen. Hier sei es besser als in den USA gelungen, gewerbliche und private Verkäufer zu unterscheiden und ihnen entsprechende Angebote zu unterbreiten, hatte er jüngst gelobt.
Der Konzern finanziert sich über Gebühren, die er von den Verkäufern für die Nutzung seiner Handelsplattform kassiert. Um Geld einzusparen, mussten Mitarbeiter gehen. Auch die Deutschland-Zentrale in Dreilinden bei Berlin war betroffen. Hier wurde nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi 360 von 630 Mitarbeitern gekündigt.
Quelle: ntv.de, dpa/rts