Patentstreit um Insektengift BASF verklagt Konkurrenten
09.04.2010, 12:07 UhrDer Ludwigshafener Chemieriese BASF geht in den USA im Patentstreit um ein Insektenschutzmittel gegen zwei Konkurrenten vor. Bei einem Gericht in North Carolina sei Klage gegen die israelischen Firma Makhteshim Agan und das dänische Unternehmen Cheminova eingereicht worden, teilte BASF mit. Mit dem Prozess will der weltgrößte Chemiekonzern verhindern, dass beide Firmen billigere Kopien des Insektengifts Fipronil auf den Markt bringen. Auch der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern Bayer, der einige Rechte an Fipronil hält, hat sich der Klage angeschlossen, erklärte ein Sprecher.
Das Produktpatent für Fipronil läuft im August aus. BASF argumentiert jedoch, dass andere Patente auf die Herstellung des Mittels noch länger liefen. Deshalb würde der Versuch der Rivalen, ein Konkurrenzprodukt auf den Markt zu bringen, das geistige Eigentum von BASF verletzen, sagte Nevin McDougall, der Vizepräsident der BASF-Pflanzenschutzmittelsparte. Cheminova wies die Vorwürfe zurück. "Wir sind davon überzeugt, dass wir gegen keine Patentrechte verstoßen haben", sagte Nordamerika-Chef Martin Petersen. Makhetshim war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Durch den Einsatz von Fipronil schützen viele Amerikaner ihre Holzhäuser gegen Befall durch Termiten, zudem wird das Mittel zum Schutz von Kartoffelfeldern vor Ungeziefer eingesetzt. Laut McDougall zählt Fipronil mit einem Marktanteil von 25 bis 30 Prozent zu den führenden Termiten-Bekämpfungsmitteln in Nordamerika. Bayer hat das Mittel beim Kauf der Pflanzenschutzparte von Aventis übernommen, musste Großteile der Rechte 2003 aus kartellrechtlichen Gründen jedoch an BASF weiterverkaufen.
Quelle: ntv.de, rts