Wirtschaft

Vorfreude unter der Motorhaube BMW fährt Rekordgewinn ein

Markante Nase: Der Kühlergrill eines BMW aus der 5er Reihe.

Markante Nase: Der Kühlergrill eines BMW aus der 5er Reihe.

(Foto: dpa)

Die weltweite Begeisterung für schnelle Autos aus Deutschland beschert dem Münchener BMW-Konzern einen neuen Rekord: Das Geschäftsjahr 2010 geht mit einem Gewinn von mehr als 3,2 Mrd. Euro in die Unternehmensgeschichte ein. Der Umsatz wächst um fast 20 Prozent. Insgesamt verkauft BMW fast 1,5 Mio. Autos, und auch bei den Motorrädern beginnt es wieder zu brummen.

Am Steuer der Studie "ConnectedDrive Vision": BMW-Chef Norbert Reithofer auf dem Autosalon in Genf.

Am Steuer der Studie "ConnectedDrive Vision": BMW-Chef Norbert Reithofer auf dem Autosalon in Genf.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Automobilkonzern BMW verdient nach zwei mageren Jahren wieder Milliarden. Nach Abschluss des Jahres 2010 kann das Münchener Unternehmen sogar einen neuen Rekordgewinn verbuchen. Der weltweite Autoboom trieb den Gewinn des bayerischen Autobauers im vergangenen Jahr auf 3,234 Mrd. Euro - einen neuen Bestwert, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz wuchs um 19,3 Prozent auf 60,4 Milliarden Euro und knackte damit zum ersten Mal die Marke von 60 Milliarden Euro.

"Wir können mit der Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr zufrieden sein", sagte Konzernchef Norbert Reithofer. Die vollständige Bilanz will BMW am kommenden Dienstag vorstellen. Dann könnte der Dax-Konzern auch den Ausblick für 2011 präzisieren. 2009 hatte der Oberklassehersteller deutlich unter der weltweiten Absatzschwäche gelitten und unter dem Strich noch 210 Mio. Euro verdient. Schon im Jahr davor war der Gewinn von 3,1 Mrd. Euro im Rekordjahr 2007 auf 330 Mio. zusammengeschmolzen.

Ins laufende Jahr starteten die Münchner in den ersten beiden Monaten mit einem Absatzplus von fast 25 Prozent und verkauften 216.911 Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce. Die Fabriken arbeiten am Rande der Kapazitätsgrenze, entsprechend müssen Kunden mehrere Monate auf ihr Fahrzeug warten.

Vom Thema Absatzkrise ist nichts mehr zu spüren. "Wir haben neue Rekordwerte bei Umsatz und Konzernergebnis erzielt und unsere Ziele für das Gesamtjahr mehr als erreicht", sagte Reithofer. BMW hält mit den Zahlen die ebenfalls sehr erfolgreichen Erzrivalen von Audi deutlich auf Distanz. Die Ingolstädter hatten am Dienstag ebenfalls Rekordzahlen vorgelegt und wollen 2015 BMW überholen. Allerdings war Audi mit kleineren Schrammen durch die Krise gekommen.

Mit Vollgas in das große Rennen: Am Steuer des Daytona Prototype BMW/Riley sitzt hier der mexikanische Rennfahrer Memo Rojas.

Mit Vollgas in das große Rennen: Am Steuer des Daytona Prototype BMW/Riley sitzt hier der mexikanische Rennfahrer Memo Rojas.

(Foto: AP)

An dem Aufschwung sollen nun auch die Aktionäre teilhaben: Der Vorstand schlägt vor, die Dividende je Stammaktie auf 1,30 Euro und je Vorzugsaktie auf 1,32 Euro anzuheben. Das ist jeweils ein Euro mehr als im Vorjahr und gleichzeitig mehr als je zuvor.

BMW-Absatzplus in den USA

Profitiert hatte BMW vor allem von der Erholung im einst weltgrößten Automarkt USA, wo das Unternehmen ein Zehntel mehr Fahrzeuge verkaufte. Deutlich größer fielen die Zuwächse mit gut 85 Prozent in China aus. In dem Land, in dem sich die Zahl der Milliardäre 2010 verdoppelte, greift die kaufkräftige Oberschicht gerne zu Luxusautos "Made in Germany" und verhilft den deutschen Nobelautobauern zu neuen Rekorden. Insgesamt verkaufte BMW im vergangenen Jahr 1,46 Mio. Autos - knapp 14 Prozent mehr als im Jahr davor.

Besonders beliebt waren dabei der neue BMW 5er und das Flaggschiff BMW 7er. Aber auch Geländewagen wie der X1 oder der X5 kamen bei der Kundschaft gut an. Bei der Kleinwagenmarke Mini stieg der Absatz um gut 8 Prozent.

Die operative Marge im Autogeschäft steigerte der Münchner Konzern auf 8 Prozent. Damit liegt BMW allerdings hinter der Konkurrenz von Mercedes und Audi, die im vergangenen Jahr Renditen von 8,7 und 9,4 Prozent einfuhren. Allerdings sind die Zahlen nur bedingt miteinander vergleichbar, weil die Konzerne beispielsweise Entwicklungsausgaben unterschiedlich verbuchen.

Frühlingserwachen am Kraftradmarkt

Auch im Motorradgeschäft verbuchte BMW kräftige Zuwächse. Dank eines um knapp 10 Prozent gestiegenen Absatzes stieg der operative Gewinn von 19 Mio. auf 71 Mio. Euro. Konzernweit erwirtschafteten die rund 95.500 BMW-Mitarbeiter einen Umsatz von 60,5 Mrd. Euro.

Einen konkreten Ergebnisausblick für das angelaufene Jahr wagt BMW noch nicht. "Wir streben 2011 einen Rekordabsatz von über 1,5 Mio. Fahrzeugen an", bekräftigte Reithofer die Absatzprognose. Für 2012 strebt der Konzern im Autosegment weiterhin eine operative Marge zwischen acht und zehn Prozent an.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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