Bremsprobleme BMW ruft Autos zurück
01.10.2010, 12:20 UhrNachrichten über Bremsprobleme in den USA relativieren die guten Absatzzahlen, die BMW-Chef Reithofer auf dem Pariser Autosalon bekannt gibt. Allein in den USA ruft der Konzern wegen Bremsproblemen knapp 200.000 Fahrzeuge zurück, darunter auch Fahrzeuge der Tochter Rolls Royce.

Ob die Herren im Hintergrund einen Rolls Royce Phantom erstanden haben, darüber lässt sich nur spekulieren.
(Foto: REUTERS)
Der Aufschwung auf den weltweiten Automärkten treibt auch beim Münchner Oberklasse-Hersteller BMW die Verkaufszahlen in die Höhe. Zugleich muss BMW aber zahlreiche Luxusautos in die Werkstätten zurückholen. Weltweit würden rund 345.000 Fahrzeuge der Reihen 5er, 6er und 7er zurückgerufen sowie 5800 Limousinen von Rolls-Royce, teilte das Unternehmen mit.
Grund für die Rückrufaktion sind mögliche Undichtigkeiten an den Bremsunterdruckpumpen bei Wagen der Baureihen des 5er, 6er und 7er BMW, sowie Fahrzeuge der Tochter Rolls Royce vom Typ Phantom, die alle mit einem V8 oder V12-Motor ausgestattet sind. Diese Motorisierung ist vor allem in den USA beliebt.
Dort würden die Besitzer der seit 2002 gebauten Autos in den kommenden Wochen per Brief über den Rückruf informiert. Sollten tatsächlich Probleme auftreten, würde der Fahrer dies rasch merken und sollte dann eine Werkstatt aufsuchen. Die fehlerhaften Teile würden dann ausgetauscht.
Die Fahrzeuge verfügten aber in jedem Fall weiterhin über die mechanische Bremskraft und könnten damit auch angehalten werden. Berichte über Unfälle habe es bislang nicht gegeben. Allein in Deutschland kommt es jedes Jahr zu hunderten Rückrufaktionen verschiedener Hersteller wegen möglicher technischer Probleme, über die Fahrzeugbesitzer meist direkt informiert werden.
Absatz legt deutlich zu
Im September legte der Absatz der drei Marken BMW, Mini und Rolls-Royce insgesamt um 16 Prozent zu, wie Vorstandschef Norbert Reithofer auf dem Pariser Autosalon sagte. Damit dürfte der Konzern auf knapp 142.000 verkaufte Fahrzeuge im abgelaufenen Monat gekommen sein. Auch von Januar bis September habe der Absatz der Gruppe wie der Kernmarke BMW zweistellig zugelegt.
Konkurrent Daimler hatte bereits am Vortag angekündigt, den besten Septemberwert aller Zeiten verbucht zu haben. Bei Audi hieß es, in den ersten neun Monaten seien deutlich mehr Autos verkauft worden als im gleichen Zeitraum des Rekordjahres 2008.
"Von den Vertriebszahlen her ist das dritte Quartal für uns sehr gut gelaufen", sagte Reithofer. Es liege über den Erwartungen. Finanzchef Friedrich Eichiner hatte schon angekündigt, dass er mit einem Ergebnisschub rechne. An der Prognose wurde jedoch festgehalten. BMW hat bislang für den Gewinn 2010 lediglich ein Ergebnis über dem - extrem niedrigen und bereits lange übertroffenen - Vorjahreswert angekündigt.
Mit Blick auf das Jahr 2011 sagte Reithofer, er sei zuversichtlich, was das Geschäft in den USA angehe. Die Vereinigten Staaten sind nach Deutschland der zweitgrößte Einzelmarkt des Konzerns. Weil die Münchner dort vor der Krise die meisten Fahrzeuge weltweit verkauften, litten sie heftig unter den Einbrüchen im US-Automarkt. Nun sollen die Neuauflagen des 5er und des Geländewagens X3 dort für Schub sorgen.
Quelle: ntv.de, dpa/rts